Schon vorgemerkt? Am 25. Mai 2013 ist erster Deutscher Entwicklungstag. Quer durch die Republik, in 16 Städten, organisiert die Servicestelle Engagement Global im Auftrag des Entwicklungsministeriums allerlei Buntes. Zögernde sollen für die gute Sache gewonnen, ein positives Bild von der Entwicklungszusammenarbeit soll gezeichnet werden. Denn wahrer Fortschritt, sagt Entwicklungsminister Dirk Niebel, entsteht nur aus der Gesellschaft heraus. Mach-mit-Ideen haben deshalb Konjunktur.
Eine solche ist auch die neue Afrikainitiative des BMZ. Im Verein mit der Stiftung Partnerschaft mit Afrika will der Minister das „Zerrbild“ vom Nachbarkontinent korrigieren. Weg mit den Bildern von Hunger und Krieg. „Aufbruch“, „gelebte Partnerschaft“ sind angesagt, etwa in Sport oder Kultur. Drei Jahre soll die Initiative dauern, die ganz die Handschrift Niebels und seines Staatssekretärs trägt – was bei der Eröffnungsschau Moderator Cherno Jobatey (ZDF) kurz aufhorchen ließ: Drei Jahre? Wo doch im Herbst Bundestagswahlen sind? Die wird der FDP-Mann Niebel nach allen Prognosen als Minister nicht überleben. Andererseits richten ein paar neue Polit-Bühnen in eigener Sache, als die der Start der Afrikainitiative und erst recht der Entwicklungstag ganz zufällig auch bestens dienen, nicht unbedingt Schaden an (außer dass sie viel Geld kosten). Also, Entwicklungsengagierte aller Couleur: Denkt mit Minister Niebel für ein paar Stunden einfach mal positiv! Der graue Alltag kommt ganz von selbst wieder. (di)
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