Für die Christoffel-Blindenmission (CBM) war 2011 in mehrfacher Hinsicht ein Rekordjahr. Die Gesamteinnahmen lagen bei knapp 60,2 Millionen Euro, eine Steigerung von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während die Spenden leicht zurückgingen, stiegen die Erträge von öffentlichen Geldgebern wie der Europäischen Union und dem Bundesentwicklungsministerium (BMZ) um 47 Prozent auf 5,9 Millionen.
Ein weiteres Rekordergebnis ist die Zahl der Menschen, denen die CBM 2011 helfen konnte. Sie stieg um rund 40 Prozent auf 36 Millionen, was die Organisation vor allem auf die Ausweitung von Programmen zur Verteilung von Medikamenten gegen Augenkrankheiten in Afrika zurückführt. Doch auch die Hilfe für Menschen mit Körperbehinderungen und Hörschäden sei um rund zehn Prozent gestiegen, heißt es in einer Mitteilung. Insgesamt hat die Christoffel-Blindenmission im vergangenen Jahr in 81 Ländern 749 Projekte gefördert.
Über rückläufige Spenden kann sich Misereor nicht beklagen. Zwar konnte das katholische Hilfswerk den Spendenrekord von 2010 in Höhe von 75,5 Millionen Euro nicht halten. Doch abzüglich der Sondereinnahmen nach den Erdbebenkatastrophen in Haiti und Pakistan 2010, die die Ursache für diesen Rekord waren, habe das Werk sein Spendenergebnis in den vergangenen Jahren insgesamt steigern können, sagte der neue Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel. Die Gesamteinnahmen lagen 2011 bei 181 Millionen Euro: 62,9 Millionen Euro aus Kollekten und Spenden, 107,4 Millionen Euro vom BMZ sowie 8,3 Millionen Euro aus kirchlichen Haushaltsmitteln. Hinzu kommen Zinsen und sonstige Erträge. Insgesamt bewilligte das Hilfswerk im Verbund mit der Katholischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe im vergangenen Jahr Fördermittel in Höhe von 169,9 Millionen Euro für 1585 Projekte.
Auch die Kindernothilfe weist in ihrem Geschäftsbericht 2011 mit einem Gesamtertrag von rund 62 Millionen Euro ein nach eigenen Angaben solides Spendenergebnis aus. Davon waren rund zehn Millionen Euro für humanitäre Hilfe in den ostafrikanischen Dürregebieten. 2010 hatte die Kindernothilfe mehr als 20 Millionen Euro Spenden nach den Erdbebenkatastrophen in Haiti und Pakistan bekommen. Bereinigt um diese Einnahmen für humanitäre Hilfe lagen die Erträge 2011 mit 51,6 Millionen Euro fast auf Vorjahresniveau (52,4 Millionen Euro). Rund 780.000 Mädchen und Jungen in 30 Ländern habe die Kindernothilfe 2011 gefördert, so viele wie noch nie in ihrer 53-jährigen Geschichte.
Mehr Geld vom Staat
Während bei Misereor 2011 die Erträge aus Spenden und Kollekten gestiegen sind, verzeichnen die Christoffel-Blindenmission (CBM) und die Kindernothilfe einen leichten Rückgang. Doch auch sie konnten im vergangenen Jahr mit ihrer Arbeit mehr Menschen denn je erreichen.
erschienen in Ausgabe 8 / 2012: Auf der Flucht
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