Kakaobäume liefern mit der Zeit immer weniger Ertrag, so dass Produzierende gezwungen sind, ihre Plantagen regelmäßig zu erneuern. Dafür legen sie traditionell neue Kulturen an – und zwar auf Waldflächen, die dafür gerodet werden. Ein internationales Team unter Leitung der Universität Göttingen verweist nun in einer Studie auf einen alternativen Ansatz: Werden junge Triebe einer hochwertigen Sorte in einen stark beschnittenen alten Kakaobaum eingepflanzt, dann versorgt das alte Wurzelsystem in kurzer Zeit die Entwicklung der Triebe und der Baumkrone. Der Ernteertrag eines so veredelten Baumes steigt damit wieder.
Der Fokus der Forschenden lag auf der hochgeschätzten peruanischen Sorte „Cacao Blanco de Piura“. Hier steigere die Veredelung den Ernteertrag bereits nach zwei Jahren um 45 Prozent. Auch wirke sich die Veredelung nicht negativ auf die biologische Vielfalt aus, da sich Spinnen, Laufkäfer und Wespen schnell an die Umstellung gewöhnten. Ihr Bestand nahm zwar zunächst ab, vermutlich wegen der nun weniger voluminösen Baumkrone, erholte sich aber innerhalb von sechs Monaten wieder. Das sei wichtig, denn diese Räuber fressen vor allem Schädlinge der Kakaopflanzen.
Laut der Studie ist die Veredelung eine nachhaltige Alternative, um alte Kakaopflanzen zu verjüngen. So ließe sich verhindern, dass dem Kakaoanbau weiter tropische Wälder zum Opfer fallen.
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