Wenn ein Staat in Zahlungsprobleme gerät, ist es die Aufgabe des IWF, mit Überbrückungskrediten zu helfen. Die sind meist mit harten Auflagen verbunden, darunter Staatsausgaben zu kürzen. Das kritisieren Organisationen wie das Bretton Woods Project seit Jahren scharf – unter anderem weil die Folgen der Kürzungen den ärmsten Gruppen der jeweiligen Gesellschaft am meisten schadeten.
Das aber ist laut zwei Politologen nur teilweise die Schuld des IWF. Nach ihren Forschungen entscheidet weitgehend die Regierung des jeweiligen Landes, wie genau sie IWF-Auflagen umsetzt. Und sie tue das meist so, dass die eigene Klientel – dazu gehören in der Regel Eliten und Teile der Staatsbediensteten – von Härten möglichst verschont wird. Die Lasten würden vielmehr gezielt oppositionellen Gruppen und, wie im Fall Sri Lankas, ethnischen Minderheiten aufgebürdet.
Um das zu vermeiden, könnte der IWF der Regierung, die seine Hilfe will, die Verteilung der Lasten vorschreiben; das sei aber kaum erreichbar und praktisch nicht kontrollierbar. Eher würde es laut den beiden Wissenschaftlern benachteiligten Gruppen helfen, wenn der IWF weniger harte Auflagen machte. Oder aber er solle nicht nur die Regierung, sondern auch Gruppen der Opposition und der Gesellschaft an den Verhandlungen über Rettungsprogramme beteiligen.
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