Das ist ein sinnvoller Schritt, um den Fachkräftemangel hierzulande zu lindern. Und er trägt der Erkenntnis Rechnung, dass ein legaler Weg der Einwanderung nötig ist, um zu verhindern, dass sich Menschen auf der Suche nach Arbeit für ihr letztes Geld in die Arme von Schleppern begeben – und dann unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern leben oder im Mittelmeer ertrinken.
Damit der Ansatz auch für die afrikanischen Herkunftsstaaten attraktiv ist, müssen in der Praxis aber auch deren Interessen berücksichtigt werden. In der Entwicklungszusammenarbeit ist die Anwerbung von Arbeitskräften seit Jahren umstritten. Um den Herkunftsländern nicht deren knappe Fachkräfte zu nehmen, gilt es, die Arbeitskräfteanwerbung in entwicklungsorientierte, faire Partnerschaften einzubetten.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Konzept der „Global Skills Partnerships“ des Centre for Global Development. Die Idee ist, dass die Ausbildung im Herkunftsland Fähigkeiten vermittelt, die sowohl dort als auch im Zielland gefragt sind – und dass sich die Ausgebildeten im Anschluss selbst entscheiden, in welchem Land sie arbeiten. Die Abschlüsse sollen dank eines einheitlichen Ausbildungs- und Berufscurriculums in beiden Partnerländern anerkannt werden. Im Idealfall springt dabei für beide Länder etwas heraus.
Für Deutschland bliebe dann nur noch zu wünschen, dass es für ausländische Fachkräfte attraktiver wird, als es jüngst beim Besuch von Christoph Lindner in Ghana schien. Da fragte der Finanzminister Studierende in Accra, ob sie sich vorstellen könnten, in Deutschland zu arbeiten. Die dürftige Resonanz verbreitete sich rasend schnell auf Twitter.
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