Dass Covid-19 die Migration und Mobilität auf der ganzen Welt behindert hat, belegt der Bericht der Internationalen Organisation für Migration unter anderem an Flugdaten: Die Zahl der Flugpassagiere fiel 2020 weltweit auf 1,8 Milliarden, im Jahr zuvor waren es noch 4,5 Milliarden. Die Publikation liefert Daten zur Migration. Sie zeigt zum Beispiel: Die große Mehrheit derjenigen, die auswandern, tut dies für einen Arbeits- oder Studienplatz oder um (wieder) bei Familienmitgliedern zu sein. Ihre Anzahl wächst seit fünf Jahrzehnten langsam, aber stetig, und es zieht sie vor allem in Länder mit höheren Einkommen wie die USA, viele europäische Staaten oder auch Saudi-Arabien. Menschen, die vor bitterer Armut oder politischer Verfolgung fliehen, spielen eine kleinere Rolle, sie sind aber besonders verwundbar.
Die größte Gruppe unter den internationalen Migranten, nämlich ein knappes Drittel, wandert nach Europa aus, dicht gefolgt von Asien; ein gutes Fünftel geht nach Nordamerika. Bemerkenswert ist, dass zwar nur 3,3 Prozent aller internationalen Migranten in Australien und Ozeanien leben, dort aber mit 22 Prozent den weltweit höchsten Migrantenanteil an der Gesamtbevölkerung bilden. In Europa liegt der Anteil internationaler Migranten bei 11,6 Prozent, in Nordamerika bei 15,9 Prozent. Unter den Herkunftsländern wiederum liegt mit rund 18 Millionen Staatsangehörigen im Ausland Indien vorn, gefolgt von Mexiko (11 Millionen) und der Russischen Föderation (10,8 Millionen).
Der 540 Seiten starke Bericht schlüsselt Wanderungsbewegungen von Staat zu Staat ebenso auf wie die Zusammensetzung der Migrierenden nach Alter, Geschlecht oder Bildungsstand und die Bedeutung ihrer Geldsendungen für ihre Heimatländer. Erstmals widmen sich die Autoren auch ausdrücklich dem zunehmenden Einfluss des Klimawandels als Treiber von Wanderungsbewegungen. Schließlich enthält der Bericht auch höchst dramatische Statistiken, beispielsweise die Zahl derjenigen Menschen, die im Zuge der Migration ihr Leben verloren haben. Der größten Gruppe unter ihnen wurde und wird leider immer noch das Mittelmeer zum Verhängnis.
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