Putin und Erdogan gewinnen

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Konflikte
Russland und die Türkei unterstützen in den Kriegen in Syrien, im Kaukasus und in Libyen entgegengesetzte Seiten. Dadurch gewinnen sie beide, erklärt eine Studie der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP).

Zwischen Moskau und Ankara hat sich, beginnend in Syrien, ein Muster der Kooperation im Konflikt herausgebildet, analysiert der SWP-Forscher Güney Yildiz: Der eine erhöht die Hilfe für eine Kriegspartei, die damit Oberwasser bekommt – der andere kommt der gegnerischen Partei zu Hilfe. Im Ergebnis sind beide Seiten so stark von Moskau oder Ankara abhängig, dass die den Verlauf des Krieges kontrollieren können.

Putin und Erdogan haben laut Yildiz entdeckt, dass sie damit den Krieg „einfrieren“ können, sobald sie sich untereinander darauf einigen. In Libyen und im Kaukasus habe sich dieses paradoxe Muster wiederholt. Es erinnert stark an die Stellvertreterkriege im globalen Süden vor 1990, in denen beide Supermächte, wenn immer nötig, gemeinsam eine Eskalation verhinderten.

Manipulation des Gegners

In der Konflikt-Kooperation zwischen Moskau und Ankara hat Russland ein Übergewicht, betont Yildiz. Sie funktioniere nur, weil westliche Mächte nicht intervenierten. Sowohl Moskau als auch Ankara nutzten dabei Techniken der Manipulation von Gegnern, die sie in der Innenpolitik erprobt hätten. Frieden könne so nicht erreicht, sondern der Krieg nur stillgestellt werden.

Das könnten die UN und die Kriegsparteien selbst nun in Libyen erreichen. Yildiz empfiehlt, die EU solle ihre Druckmittel gegenüber der Türkei nutzen, damit die ihr Vorgehen mit Europa abstimme und einen Frieden anvisiere. Der ist allerdings laut Yildiz nicht erreichbar, ohne Moskau wie Ankara einen gewissen Einfluss zuzubilligen.

 

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