Wegen Unruhen in Äthiopien 2.000 Menschen angeklagt 

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Frankfurt a.M./Addis Abeba - Die äthiopische Justiz hat wegen Unruhen mit mehr als 160 Toten Anklage gegen rund 2.000 Menschen erhoben. Generalstaatsanwalt Gedion Timothewos erklärte laut dem britischen Sender BBC vom Freitag, den Angeklagten werde vorgeworfen, für die Gewaltausbrüche nach dem Tod des Sängers Hachalu Hundessa verantwortlich zu sein. Welche Straftaten ihnen genau zur Last gelegt werden, teilte Timothewos nicht mit.

Bei Zusammenstößen von Demonstranten und Sicherheitskräften waren im Juni und Juli mindestens 166 Menschen getötet worden. Auslöser der Unruhen war die Ermordung des politisch engagierten Sängers Hundessa am 29. Juni in Addis Abeba, deren Umstände noch immer nicht vollständig geklärt sind. Hundessa unterstützte mit seinen Liedern die Proteste der Oromo-Bevölkerungsgruppe, die sich von der Regierung benachteiligt fühlt.

Kritiker warfen der Regierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed vor, Proteste zu unterdrücken. Generalstaatsanwalt Timothewos erklärte, unter den Angeklagten seien zwar Politiker, diese würden aber nicht wegen ihrer politischen Aktivitäten verfolgt. In der vergangenen Woche hatte die Justiz bereits Anklage gegen 24 Oppositionelle erhoben, denen im Zusammenhang mit den Unruhen Terrorismus, Aufrufe zu ethnischer und religiöser Gewalt und Verstößen gegen das Waffengesetz vorgeworfen werden. Unter ihnen ist der einflussreiche Medienunternehmer und Politiker Jawar Mohammed.
 

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