In immerhin rund 50 Ländern Afrikas unterstützt Peking das einheimische Gesundheitswesen mit Personal: mit Teams von jeweils etwa 16 Ärzten. Ein erklärtes Ziel ist, Wissen an afrikanische Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben. Inwieweit das gelingt, hat die Africa China Research Initiative der John Hopkins University am Beispiel von zwei Ländern untersucht: Malawi und Äthiopien.
Laut der neuen Studie kann von einer systematischen Weitergabe von Fachwissen keine Rede sein. Nur in wenigen Fällen hätten chinesische Spezialisten angehende einheimische Mediziner regelrecht unterrichtet, und das taten sie auf eigene Initiative. Die meisten behandeln vor allem Patientinnen und Patienten und helfen so im Krankenhaus, dem sie zugewiesen sind, die Personalknappheit zu lindern.
Ein großes Problem ist laut der Studie, dass die meisten der chinesischen Fachleute nur wenig Englisch sprechen. Sie können kaum unterrichten und auch nur schlecht Behandlungen durchführen, bei denen es auf das Gespräch mit Patienten ankommt. Wo das weniger wichtig ist wie in der Chirurgie, lernen Einheimische häufiger durch Zusehen und Assistieren. Dabei geben chinesische Fachleute ihr Wissen aber eher an Studierende weiter als an ausgebildete Fachärzte. Um ihre Spezialkenntnisse weiter zu vermitteln, fehlen ihnen zudem oft die Geräte, die sie in China haben. Und schließlich sind zumindest in Malawi viele chinesische Mediziner zugleich auf diplomatischer Mission: Sie verbringen viel Zeit in der Botschaft oder mit Reisen zu im Land lebenden Chinesen, haben die Forscher festgestellt.
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