Moderne Inputs wie Kunstdünger und ertragreiches Saatgut taugen nicht zur Armutsbekämpfung, sagen viele Hilfsorganisationen, die mit Kleinbauern zusammenarbeiten – naturnahe Anbauweisen seien wesentlich besser. Eine neue Studie von Misereor untermauert das. Sie fasst die Kritik an der industrialisierten Landwirtschaft zusammen und erklärt den Ansatz der Agrarökologie.
Ihr Kernstück ist aber ein Vergleich zwischen konventionell und agrarökologisch wirtschaftenden Kleinbetrieben in halbtrockenen Gebieten von Senegal, Indien und Brasilien. In jedem Land wurden je 200 solcher Betriebe mit Hilfe von Interviews und Gruppendiskussionen untersucht.
Ergebnis: Für Kleinbauernfamilien sind agrarökologische Verfahren vorteilhaft. Sie bringen höhere Erträge, eine bessere Ernährung mit eigenen Produkten und mehr Geldeinkommen aus dem Verkauf. Arme Gruppen und von Frauen geführte Familien profitieren besonders. Die Vorteile gegenüber den Vergleichsbetrieben fallen in Indien und Brasilien höher aus als im Senegal – warum, ist nicht ganz klar.
Die Agrarökologie, so die weitreichende Schlussfolgerung, ist ein sinnvoller Weg hin zu nachhaltigen Ernährungssystemen. Um das nachzuweisen, sollten allerdings auch Auswirkungen auf Nahrungsmittelmärkte und Konsumenten sowie Vergleiche mit größeren Betrieben in die Betrachtung einbezogen werden.
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