Die zwei großen staatlichen Institute Chinesische Entwicklungsbank (CDB) und Import-Eport-Bank Chinas (CHEXIM) finanzieren in Afrika, Südasien und Lateinamerika etwa Eisenbahn-, Strom- und Bergwerksprojekte. Beide veröffentlichen das nicht im Detail. Eine neue Datenbank schafft hier für den Energiesektor Abhilfe: Dafür hat das Global Development Policy Center der Universität Boston zusammengestellt, welche Projekte tatsächlich begonnen haben.
Eine erste Analyse zeigt, dass beide Banken zusammen für Energieprojekte im Ausland in 2017 deutlich weniger Kredit vergeben haben als 2016 – in dem Jahr war es allerdings besonders viel – und auch etwas weniger als im Durchschnitt der vier Jahre seit 2013. Deutlich zurückgefahren wurden die Investitionen in Öl- und Gasförderung, sie machten 2017 nur noch ein gutes Viertel der Summe aus. Stattdessen gingen über der Hälfte dieser Kredite in Kraftwerke und ein gutes Zehntel in Energieübertragung mit Stromnetzen oder Gaspipelines.
Die Finanzierung für Wasserkraft im Ausland haben die beiden staatlichen Banken deutlich ausgeweitet, die für Kohlekraft ist etwa konstant, Wind und Solar fördern sie fast gar nicht. Afrika erhält einen wachsenden Anteil: 2017 war es der größte mit mehr als einem Viertel, dicht gefolgt von Südasien und Lateinamerika. Im Durchschnitt der vier Vorjahre lag dagegen Lateinamerika mit einem Drittel der Kreditsumme vor Südasien mit einem Fünftel, gefolgt von Europa/Zentralasien und Afrika. Interessant ist, dass ein wachsender Teil – nun über die Hälfte – der chinesischen Kredite für Energie-Infrastruktur solchen Ländern zugutekommt, die von Chinas Plan einer neuen Seidenstraße (Belt and Road Initiative) erfasst werden. (BL)
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