Online Chancen nutzen
Nur zwei von hundert Inderinnen in ländlichen Gebieten können mit dem Internet umgehen, obwohl Indien nach China die höchste Zahl an Internetnutzern hat. Der Konzern Google und die Tata-Stiftung wollen das ändern. Im Rahmen ihrer Kampagne lernen Dorfbewohnerinnen, wie das Internet ihren Alltag erleichtern kann und wie sie ihr Einkommen verbessern, etwa indem sie die Getreidepreise auf dem Weltmarkt überprüfen.
„Seit Mai haben 1,2 Millionen Frauen von dem Programm profitiert und es wurden 40.000 Dörfer erreicht“, sagt Sapna Chadha, Marketing-Chefin beim indischen Zweig von Google. Unterrichtet werden sie von Frauen, die mit Fahrrädern von Dorf zu Dorf fahren, im Gepäck jeweils zwei Smartphones und zwei Tablets mit Internetzugang.
Eine von ihnen ist Sheetal Bootoli. Sie zeigt auch Analphabetinnen, wie sie mit der Google-Sprachsuche oder mit Hilfe von Videos ins Internet kommen. Ihr selbst hatte früher der Ehemann verboten, sein Smartphone zu benutzen. Das ist in konservativen, ländlichen Gegenden oft der Fall: Die Männer sorgen sich, dass die Ehefrauen ihren häuslichen Pflichten nicht mehr nachkommen und zu viel Zeit online verbringen.
Deshalb waren viele von ihnen zunächst gegen den Unterricht. Inzwischen hätten sie sich daran gewöhnt, sagen beteiligte Frauen. „An Unterrichtstagen erledigen wir unsere Hausarbeit einfach schneller. Dann können sich die Männer nicht beklagen.“
Augenkrankheit Trachom besiegt
Marokko hat den Kampf gegen die Augenkrankheit Trachom gewonnen. Trachom ist eine bakterielle Entzündung des Auges und die häufigste Ursache für Erblindungen weltweit. Die meisten Betroffenen erkranken im Kindesalter.
Anfang der 1990er Jahre hatte Marokko ein Präventionsprogramm eingeführt, das von der Weltgesundheitsorganisation WHO unterstützt wurde. Die sogenannte SAFE-Strategie beinhaltet Augenoperationen, Antibiotika und hygienische Verbesserungen, um Ansteckungen zu vermeiden.
Bis 2020 soll die Augeninfektion Trachom weltweit ausgerottet sein. Bisher berichteten acht Länder, dass sie das Ziel der SAFE-Strategie erreicht hätten. Außer Marokko sind das China, Gambia, Ghana, Iran, Mexiko, Myanmar und Oman. Im Jahr 2015 wurden mehr als 185.000 Kranke operiert und 56 Millionen Betroffene mit Antibiotika behandelt.
Sauberes Benzin für Westafrika
Fünf westafrikanische Länder verbieten den Import von dreckigem Treibstoff aus Europa. Nigeria, Benin, Togo, Ghana und die Elfenbeinküste haben sich auf strengere Standards für die Einfuhr von Treibstoffen geeinigt. Sie kündigten an, ab Juli 2017 den Schwefelgrenzwert drastisch zu senken.
Der hohe Gehalt an Schwefel, Benzol und anderen Giften verschmutzt die Luft und verursacht Krankheiten. Die giftigen Feinstaubpartikel setzen sich in den Lungen fest und führen zu Asthma, Krebs, Lungen-und Herz-Kreislauferkrankungen. In Togo lag der Schwefelgrenzwert bis jetzt bei 10.000 ppm (parts per million), in Nigeria bei 3.000 ppm und soll nun auf 50 ppm gesenkt werden. In Europa ist ein Schwefelgrenzwert unter 15 ppm die Regel.
Der Chef des UN-Umweltprogramms (UNEP), Erik Solheim, betonte, diese Neuregelung sei eine klare Botschaft, dass die Länder keinen dreckigen Diesel aus Europa mehr akzeptierten. Europäische Rohstoffhandelsfirmen könnten die niedrigen Umweltgrenzwerte afrikanischer Länder nun nicht mehr ausnutzen, um Gewinne mit schmutzigen Treibstoff zu machen. Dieses Geschäftsmodell hatte die Schweizer Organisation Public Eye in dem Bericht „Dirty Diesel“ aufgedeckt.
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