In 29 Staaten weltweit ist das Ausmaß von Hunger und Mangelernährung ernst bis sehr ernst. Das geht aus dem neuen Welthunger-Index hervor, den die Deutsche Welthungerhilfe und das Internationale Forschungsinstitut für Ernährungspolitik (IFPRI) in Berlin vorgelegt haben. Während in Südostasien, Lateinamerika und den Karibik-Staaten der Hunger seit 1990 deutlich zurückgedrängt werden konnte, bleibt laut dem Bericht die Lage in Südasien und besonders in Afrika alarmierend. Vor allem Kriege und Gewaltkonflikte haben dort Armut und Ernährungsunsicherheit wachsen lassen. Am schlechtesten ist laut dem Index die Situation in der Demokratischen Republik Kongo, gefolgt von Burundi, Eritrea und Tschad. Als eine der größten Herausforderungen im Kampf gegen den Hunger wertet die Welthungerhilfe die Mangelernährung bei Kindern. Zwei Drittel aller Kinder unter fünf Jahren seien unterentwickelt – mit irreversiblen Folgen für das ganze Leben. Über 90 Prozent von ihnen leben laut dem Bericht in Afrika südlich der Sahara und in Asien. Bessere Gesundheitsvorsorge und Ernährung speziell für Kinder könnten Abhilfe schaffen. Welthungerhilfe-Präsidentin Bärbel Dieckmann appellierte an die Bundesregierung, ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung in den Mittelpunkt der Entwicklungszusammenarbeit zu stellen. „Außenwirtschaftliche Interessen sollten dahinter zurückstehen.“ (di)
Neuer Welthunger-Index vorgelegt
erschienen in Ausgabe 11 / 2010: Arabische Welt: Umworben und umkämpft
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