Vereinbart ist, dass ein Hochrangiges Forum die Fortschritte regelmäßig prüft und dazu Informationen aus den Vereinten Nationen erhält. Das genaue Vorgehen sei noch offen, heißt es in einer neuen Studie aus dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE). Die Autoren schlagen vor, dass Staaten, UN-Organisationen und die Gesellschaft zusammenwirken und Analysen auf globaler, regionaler und nationaler Ebene verbinden.
Offen ist auch, woran Fortschritte gemessen werden können. Das DIE untersucht für jedes der 17 Ziele mit insgesamt 169 Unterzielen (targets) die unter Fachleuten diskutierten Indikatoren. Das Ergebnis ist sehr gemischt. Für einige Ziele lassen sich relativ leicht angemessene Messlatten ausmachen; so kann man die Überwindung von Mangelernährung an körperlichen Symptomen wie Kleinwüchsigkeit erkennen. Schwieriger ist es schon bei der Überwindung der absoluten Armut: Hier streiten die Gelehrten, ob man sie nur am Einkommen messen oder die Definition von Armut erweitern soll.
Immer wieder machen große Unterschiede zwischen Ländern, Doppelungen oder auch Widersprüche – die Landwirtschaft etwa soll zugleich nachhaltig und produktiver werden – die Suche nach Indikatoren zu einer heiklen Abwägung, was mutmaßlich angestrebt, wünschenswert und erreichbar ist. Im Grunde deutet man mit Indikatoren den Inhalt der Ziele politisch aus.
Zudem sind viele Ziele der Studie zufolge schwer zu messen, weil sie nicht mit Fristen versehen oder absichtlich vage formuliert sind – zum Beispiel, unbezahlte Haus- und Pflegearbeit „anzuerkennen und wertzuschätzen“ und Meere „nachhaltiger“ zu bewirtschaften. Solche Ziele, so legt der Bericht nahe, werden auch mit Hilfe der klügsten Indikatoren die Politik kaum verändern.
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