(06.05.2014) TransFair sieht sich auf gutem Wege: 2013 erreichten die Umsätze fair gehandelter Produkte in Deutschland 654 Millionen Euro – ein Plus von 23 Prozent. Das geht aus dem Jahresbericht hervor, den der Verein am 6. Mai vorgestellt hat. Mit dem Verkauf von fairen Waren in Deutschland haben die Produzenten im globalen Süden 94 Millionen Euro erwirtschaftet.
Laut TransFair bieten rund 280 Firmen hierzulande mehr als 4.000 fair gehandelte Produkte an. Zwei Drittel davon stammen aus biologischem Anbau.
Insgesamt wurden in Deutschland im vergangenen Jahr 71.000 Tonnen faire Waren verkauft. Spitzenreiter sind Bananen mit 32.000 Tonnen – gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 50 Prozent. Ferner gingen 11.000 Tonnen fair gehandelter Kaffee über die Ladentheke mit einem Plus von 20 Prozent. Allerdings liegt der Marktanteil bei Bananen bei gerade einmal 3,5 Prozent, bei Kaffee sind es nur 2,1 Prozent. Im Gegensatz dazu sei jede vierte Rose inzwischen fair gehandelt, sagte Transfair-Geschäftsführer Dieter Overath. 2013 waren es 323 Millionen.
Auch bei Schokolade und anderen Süßigkeiten ist laut TransFair ein Aufwärtstrend zu verzeichnen. Dennoch: Nur 0,2 Prozent des Kakaos seien fair gehandelt. Dieser Anteil soll mit Hilfe der neuen Fairtrade-Programme erhöht werden. Statt ein Endprodukt mit dem Fairtrade-Siegel zu zertifizieren, liege der Schwerpunkt auf dem Rohstoffeinkauf. Unternehmen kaufen bestimmte Mengen Fairtrade-Kakao ein, den sie dann zur Herstellung verschiedener Süßwaren nutzen. Der Absatz von Kakao in Deutschland kann nach Schätzungen von FairTrade um das Siebenfache wachsen.
Außerdem seien der Standard für Plantagen überarbeitet und die Anforderungen an Arbeitgeber verschärft worden, so Overath. Beschäftigte könnten ihre Rechte wie Versammlungsfreiheit einfacher einfordern. TransFair kündigte zudem an, existenzsichernde Mindestlöhne in verschiedenen Ländern zu ermitteln, damit das Lohnniveau auf Plantagen schrittweise angepasst werden könne.
Der neue Plantagenstandard soll als Vorlage für ein nächstes Projekt dienen: die Entwicklung eines Textilstandards. Davon sollen neben den Baumwollbauern auch die Beschäftigten in der Produktion profitieren. Ziele seien „existenzsichernde Mindestlöhne, sichere Arbeitsbedingungen und eine soziale Grundsicherung entlang der komplexen Textilkette“, betonte Heinz Fuchs, Vorstandsvorsitzender von TransFair. (ok)
Neuen Kommentar hinzufügen