Der internationale Flüchtlingsdienst der Jesuiten (JRS) bietet syrischen Flüchtlingen in Jordanien ein Fernstudium mit Kursen für Fremdenverkehr, Krankenpflege, Jura und Sozialarbeit an. Das Abschlussdiplom wird von der Jesuitenuniversität Regis University mit Sitz in Colorado (USA) bestätigt. In Jordanien leben zurzeit etwa 500.000 syrische Flüchtlinge. Wie in vielen anderen Ländern haben sie keinen offiziellen Zugang zu den staatlichen Bildungseinrichtungen. Mit seiner Initiative will der JRS Flüchtlinge zwischen 17 und 50 Jahren aus der Passivität holen und gleichzeitig die medizinische Versorgung unterstützen. In Amman arbeiteten die ersten Studenten der Krankenpflege-Kurse bereits in den Krankenhäusern, teilte der JRS mit. Viele junge Syrer, die an der Initiative teilnehmen, seien Schüler, die kurz vor Beginn eines Studiums aus ihrer Heimat fliehen mussten.
Der JRS hat bereits Erfahrungen mit Fernstudien für Flüchtlinge in anderen Regionen gemacht. Ende September hat eine erste Gruppe von 25 Frauen und Männern im Kakuma Camp in Nord-Kenia ihr Fernstudium abgeschlossen. 23 weitere Studenten erhielten im Dzaleka Camp in Malawi ihr Diplom. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) studieren weniger als ein Prozent der Flüchtlinge weltweit. Neben Auslandsstipendien, die bereits seit vielen Jahren angeboten werden, rückt das Fernstudium immer mehr in den Fokus der Hilfswerke. Vor kurzem haben sich die kanadische York Universität und der Windle Trust in Kenia zu einem Pilotprogramm im Flüchtlingslager Dadaab (Kenia) zusammengetan. In der gemeinsamen Initiative „Borderless Higher Education for Refugees“ studieren 400 junge Menschen, um Lehrer, Gesundheits- oder Entwicklungshelfer zu werden, oder um einen Abschluss in Wirtschaft oder Naturwissenschaften zu machen. Der UNHCR unterstützt die Initiative logistisch. (kb)
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