Pakistanische Flüchtlinge abgeschoben

Österreich hat Ende Juli acht pakistanische Flüchtlinge in ihre Heimat abgeschoben. Ihr Asylgesuch war abgelehnt worden. Die Männer gehörten zu einer Gruppe, die seit März im Kirchenasyl im Wiener Servitenkloster von der Caritas betreut wird. Wenige Tage nach der Abschiebung wurden drei weitere Flüchtlinge festgenommen. Man wirft ihnen vor, zu einer Schlepperbande zu gehören. Die Bande habe „äußerst unmenschlich agiert“, unterstrich Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) in einem Zeitungsinterview. Die Ermittlungsakten bestätigen solche Vorwürfe laut Medienberichten nicht. Der Wiener Caritas-Präsident Michael Landau warf deshalb der Ministerin vor, auf dem Rücken der Flüchtlinge Wahlkampf zu betreiben. In Österreich wird am 29. September ein neuer Nationalrat gewählt.

Während Deutschland jedem vierten Flüchtling aus Pakistan Asyl gewährt, liegt die Anerkennungsquote in Österreich unter zwei Prozent. Mikl-Leitner begründet das mit der Religionszugehörigkeit der Asylsuchenden, sie seien in der Mehrzahl Sunniten. In Deutschland dagegen beantragten vor allem Ahmadi-Muslime Asyl. Diese Gruppe gelte in Pakistan als besonders gefährdet. Jeder Fall werde einzeln geprüft, betonte die Ministerin. Der Anwalt der Abgeschobenen bestreitet das. Seine Mandanten seien nicht einmal angehört worden. Im Swat-Tal, wo die Taliban ein Terror-Regime ausüben, drohe ihnen der Tod. (rld)

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erschienen in Ausgabe 9 / 2013: Solidarität: Was Menschen verbindet
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