Mit Korruption in der Entwicklungszusammenarbeit haben sich Ende März Transparency International Schweiz und Brot für alle auf einer Konferenz in Bern beschäftigt. 25 Dollar am Checkpoint, um eine Hilfslieferung schneller durchzubekommen; ein Job als Gegenleistung für eine wichtige Lizenz – mit solchen Problemen sind viele entwicklungspolitische Organisationen konfrontiert. Sie müssen sich fragen, wo Korruption beginnt und wie man sie eindämmen oder verhindern kann. Vor einem Jahr hat Brot für alle einen Ratgeber für nichtstaatliche Organisationen herausgegeben inklusive einer Checkliste zur Selbstevaluation. Anti-Korruptionsrichtlinien haben nur wenige Organisationen, wurde auf der Konferenz klar. Viele arbeiten mit einem „Code of Conduct“, der aber oft nicht ausreicht. Schwierig zu beantworten ist auch die Frage, wie eine nichtstaatliche Organisation von Korruptionsfällen erfährt. Tipps von Externen oder Whistleblowing, das (anonyme) Anzeigen von Korruption durch eigene Mitarbeiter, scheint ein wirksames, aber wegen Missbrauchsgefahr auch ein umstrittenes Mittel zu sein. Und was schon für Schweizer Organisationen offenbar problematisch ist, ist in den Ländern des Südens noch schwieriger: Wie können die Partnerorganisationen dort in den Kampf gegen Korruption eingebunden werden? Auf diese Frage fand sich in Bern keine Antwort. Es gilt deshalb, zunächst weiter Erfahrungen zu sammeln und auszutauschen.
(ver)
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