Ländliche Entwicklung soll laut einem neuen Konzeptpapier des Entwicklungsministeriums (BMZ) in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit eine wesentlich größere Rolle spielen als bisher. Das Papier knüpft an die Zusage von Bundeskanzlerin Angela Merkel vom G-20-Gipfel 2009 an, bis 2012 jährlich 700 Millionen Euro für die ländliche Entwicklung bereitzustellen. Verfolgt werden soll ein „ganzheitlicher Ansatz“, der neben direkter Landwirtschaftsförderung das Augenmerk auf soziale Dienste, technische Infrastruktur und die politisch-institutionellen Rahmenbedingungen lenken will. Zugleich soll die Agrarforschung ausgebaut werden. Insgesamt gelte es, dem Ziel der „Ernährungssouveränität“ in den Entwicklungsländern näher zu kommen. Dazu gehöre der Abbau von handelsverzerrenden Agrarexportsubventionen in den Industrieländern. Eine Debatte darüber, ob großindustrielle oder kleinbäuerliche Landwirtschaft der bessere Weg sei, helfe nicht weiter, erklärten Entwicklungsminister Dirk Niebel und Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner bei der Vorstellung des Konzepts Anfang November. Das Spektrum müsse „vom High-Tech-Mähdrescher bis zur Spitzhacke“ reichen, so Aigner. Das Papier listet eine Fülle von möglichen Einzelmaßnahmen auf – von der Verbesserung von Boden- und Wasserrechten über leichteren Zugang zu Märkten bis hin zur Stärkung von Aquakulturen.
(di)
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