Das Auswärtige Amt und das Bundeswirtschaftsministerium ignorieren den Anspruch, Entwicklungspolitik als eine am Leitbild der Armutsbekämpfung ausgerichtete ressortübergreifende Aufgabe anzusehen. Das kritisiert die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) in ihrem diesjährigen Kohärenzbericht. Mit der verstärkten Betonung des „deutschen Interesses“ verschiebe sich das bisherige Kohärenzverständnis tendenziell weg von einer nachhaltigen Armutsbekämpfung als Hauptziel, hin zu einer stärker sicherheitspolitischen und vor allem außenwirtschaftlichen Orientierung. Die Entwicklungspolitik dürfe jedoch nicht „auf Kosten der Armutsbekämpfung unternehmensfreundlicher werden“. Die GKKE schlägt vor, einen interministeriellen „Arbeitskreis kohärente Armutsbekämpfung“ einzurichten, der unter Federführung des Entwicklungsministerium stehen müsse und auch die Zivilgesellschaft und die Kirchen beteiligt.
(di)
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