Capitalizing on the Demographic Transition:
Tackling Noncommunicable Diseases in South Asia
World Bank Report, Februar 2011,
127 Seiten, www.worldbank.org
Immer mehr Menschen in Südasien leiden unter sogenannten Wohlstandskrankheiten wie Diabetes, Herzund Kreislaufbeschwerden, Fettleibigkeit, Krebs oder anderen nichtübertragbaren Erkrankungen. Diese Krankheiten treten bisher überwiegend in Industrienationen auf. Doch laut einer neuen Studie der Weltbank sind Herzerkrankungen mittlerweile auch in den Ländern Südasiens die häufigste Todesursache von Erwachsenen zwischen 15 und 69 Jahren.
Das Durchschnittsalter von Patienten mit Herzinfarkt liegt in Südasien bei 53 Jahren, heißt es in dem Bericht – sechs Jahre früher als in anderen Weltregionen. Außerdem litten Südasiaten zunehmend unter Risikofaktoren wie zu hohen Cholesterinwerten, erhöhtem Blutdruck und Übergewicht. Der Grund dafür ist laut der Studie eine steigende Lebenserwartung in Ländern wie Bangladesch, Indien, Nepal, Pakistan und Sri Lanka. Doch dass die Menschen in Südasen immer älter werden, heißt nicht, dass sich gleichzeitig ihr Lebensstandard verbessert. Mit steigendem Alter geraten die Südasiaten sogar schneller in Armut, da sie die hohen Kosten für Medikamente nicht tragen können, warnen die Gesundheitsexperten der Weltbank.
Auch wenn die Länder Südasiens mit ihren wachsenden Wirtschaften ihre Armutsraten verringern konnten, sind ihre Gesundheitssysteme diesen Problemen nicht gewachsen. Die Autoren empfehlen den Ländern, rechtzeitig gegen bestimmte Risikofaktoren vorzugehen. Neben Vorsorgemaßnahmen und einer besseren Gesundheitsversorgung kann die Politik dazu beitragen, indem sie über schlechte Ernährungsgewohnheiten und die Nebenwirkungen des Zigarettenkonsums aufklärt. Die Autoren weisen daraufhin, dass die Tabakindustrie zunehmend in ärmeren Ländern um Konsumenten wirbt. Asien ist ein wichtiger Absatzmarkt geworden, seitdem Europa und Nordamerika immer höhere Hürden für den Verkauf von und die Werbung für Zigaretten aufstellen.
(saw)
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