„Brot für die Welt“, FIAN und ICCO (Hg.)
Right to Food and Nutrition Watch 2012
Who Decides about Global Food and Nutrition?
Strategies to Regain Control
2012, 87 Seiten (www.rtfn-watch.org)
Das Jahrbuch eines Konsortiums von nichtstaatlichen Organisationen beobachtet die Ernährungspolitik aus der Perspektive der Menschenrechte und speziell des Rechts auf Nahrung. Im Mittelpunkt der Ausgabe 2012 steht, wer die Entscheidungen über Ernährungsfragen bestimmt. Es wird etwa untersucht, wie die Spekulation mit Agrargütern große Preisschwankungen verursacht und so Bauern schädigt. Ein anderer Beitrag kritisiert, dass Firmen und Stiftungen zunehmend internationale Initiativen zur Förderung der Ernährungssicherheit beeinflussen und den Blick von den sozialen Ursachen der Ernährungsprobleme ablenken. Im zweiten Teil folgen Fallstudien – etwa zu Korruption und Landgrabbing im „arabischen Frühling“, zu Afrika und zu Bangladesch. Die Qualität der Beiträge ist unterschiedlich; einige bleiben abstrakt oder machen sehr allgemeine Aussagen. Zu den aufschlussreichsten Texten gehört der über den Nutzen und die Grenzen der internationalen freiwilligen Richtlinien zum Umgang mit Landrechten. Spannend ist auch der Artikel über Paraguay, wo im Zuge der profitablen Soja-Exporte große Betriebe das Land unter Kontrolle bringen, kleine Bauern verdrängen und die soziale Not zunimmt. Insgesamt stellt die Publikation, die sich an speziell Interessierte richtet, wichtige Fragen, ohne alle befriedigend zu beantworten. (bl)
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