Ulrich Schneckener u.a. (Hg.)
Wettstreit um Ressourcen. Konflikte um Klima, Wasser und Boden
Oekom-Verlag, München, 2013
278 Seiten, 29,95 Euro.
Wasser, Boden und Klima – die Lebensgrundlagen auf der Erde werden knapp und spielen im 21. Jahrhundert eine zunehmende Rolle bei der Entstehung von Krieg und Konflikten. Die Autorinnen und Autoren dieses Sammelbandes gehen dieser These in 14 Beiträgen nach, analysieren sie anhand konkreter Beispiele und berichten über Formen der Kooperation und Konfliktlösung.
Vor allem der Klimawandel, der Wassermangel und Dürren verschärft, wird in jüngster Zeit breit als Ursache von Gewalt diskutiert – etwa für den Konflikt in der westsudanesischen Region Darfur oder die Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Pastoralisten in Kenia. Der Hamburger Friedensforscher Michael Brzoksa setzt sich mit der Debatte in seinem Beitrag kritisch auseinander und kommt zu dem Schluss, dass von einer direkten Verbindung zwischen dem Mangel an Ressourcen und Gewaltkonflikten nicht die Rede sein sollte.
Der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Olivier de Shutter, befasst sich mit Landgrabbing und seinen Folgen, die Theologen Andreas Lienkamp und Arnulf von Scheliha thematisieren ethische Verpflichtungen, die aus der Ungerechtigkeit des Klimawandels erwachsen, und erörtern die Denkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland dazu, die den Titel „Umkehr zum Leben“ trägt. Damit ist der breite Zugang zum Thema angedeutet, der dazu beiträgt, eine Vereinfachung der Debatte zu verhindern. Dennoch dürfte der Sammelband eher für die Fachöffentlichkeit von Interesse sein. (gka)
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