Drogen
Die pakistanische Millionenstadt Karatschi ist das neue Zentrum des internationalen Handels mit Methylamphetamin, dem „Crystal Meth“. Die Drogenbosse können dafür die bewährten Wege des Heroinschmuggels nutzen. Auch die Zahl der Süchtigen steigt.
Mit der Globalisierung breitet sich das organisierte Verbrechen weltweit aus und untergräbt die Kontrolle der Staaten – diesen Eindruck erwecken Fachleute, Medien und Politiker gerne. Doch er ist irreführend. Erst strengere Verbote machen mehr Geschäfte illegal, und an manchen davon wirken Staaten selbst mit.
Nicht nur die Täter, sondern auch die Opfer von Verbrechen kommen großenteils aus armen Stadtvierteln und Bevölkerungsgruppen. In vielen Ländern schützt die Polizei sie nicht, auch wenn Gefängnisse überfüllt sind wie die Anstalt in Paraguay auf dem Titelbild. So drücken pakistanische Beamte beim Handel mit Drogen gerne ein Auge zu, und Polizisten in Afrika gelten als korrupt.
Zwei Jahre lang haben Drogenfahnder aus Nigeria jeweils für einige Wochen in der Schweiz Dienst getan. Ziel der Kooperation ist eine bessere Bekämpfung des Drogenhandels. Beide Seiten werten das als Erfolg, doch das Projekt ist nicht unumstritten.
Am Drogengeschäft verdienen viele: Bauern, Schmuggler und Kleindealer ebenso wie mächtige Drogenkartelle. Oft haben Mitglieder von Regierungen, Armeen oder der Polizei die Hände im Spiel. Der Versuch, die Drogenwirtschaft nach dem Prinzip "null Toleranz" zu unterdrücken, ist gescheitert - nicht zuletzt weil der Krieg gegen die Drogen auch von anderen politischen Zielen bestimmt war.
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