Zentralafrikanischer Rebellenführer an Strafgerichtshof überstellt

Den Haag - Erstmals ist ein Anführer der muslimisch-geprägten Séléka-Rebellen aus der Zentralafrikanischen Republik auf Antrag des Internationalen Strafgerichtshofs festgenommen worden. Mahamat Said Abdel Kani sei in der Nacht zum Montag an das Gericht überstellt worden und befinde sich seither in Untersuchungshaft in Den Haag, erklärte ein Sprecher des Strafgerichtshofs am Montag. Said wird vorgeworfen, für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen verantwortlich zu sein, darunter Folter, Freiheitsberaubung und Verschwindenlassen.

Unesco befürchtet sinkende Investitionen in Bildung

Bonn - Die Unesco warnt vor einem Rückgang der Investitionen in Bildung angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie für die Staatshaushalte weltweit. Insbesondere in den ärmsten Ländern drohe die Finanzierungslücke im Bildungsbereich größer zu werden, erklärte Walter Hirche, Vorstandsmitglied der Deutschen Unesco-Kommission, am Freitag in Bonn. "Die Pandemie droht ohnehin bestehende Ungleichheiten noch zu verschärfen."

Römisches Gericht: Informelle Abschiebungen nach Slowenien illegal

Rom - Ein römisches Gericht hat Abschiebungen ohne Asylentscheid von Italien nach Slowenien für illegal erklärt. Richterin Silvia Albano verfügte nach Angaben der Tageszeitung "La Repubblica" (online) vom Donnerstag, dass das Innenministerium dem Kläger die Wiedereinreise ermöglichen und sein Gesuch um humanitären Schutz prüfen müsse.

Nicht nur großzügig: Die EU-Hilfe für Corona-Impfungen in Entwicklungsländern

Brüssel - 25 Impfungen gegen Corona - soviele habe es bisher in einem einzigen der ärmsten Länder der Welt gegeben, erklärte Anfang der Woche die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dagegen seien in mindestens 49 reicheren Ländern schon über 39 Millionen Dosen verabreicht worden. Die Welt steuere auf ein katastrophales moralisches Versagen zu, warnte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Europäische Union will unterdessen Menschen in Afrika und anderswo durchaus helfen und hat schon manches auf den Weg gebracht.

Myanmar: "Der Völkermord dauert an"

Frankfurt a.M. (epd) - Sämtliche Forderungen haben laut Tun Khin nichts gefruchtet. "Die Menschenrechtsverletzungen dauern an, auch der Völkermord an uns", sagt Präsident der Organisation zur Verteidigung der Rechte der Rohingya (Brouk) im englischen Exil über die Lage in seiner Heimat Myanmar. Vor einem Jahr, am 23. Januar 2020, ordnete der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag an, dass Myanmar die muslimische Minderheit vor Verfolgung und Völkermord schützen müsse. Doch nach wie vor würden Rohingya verhaftet und getötet, betont Tun Khin.

Hilfswerke fordern Aufnahme von Flüchtlingen aus Bosnien

Berlin - Ein Bündnis von rund 140 Organisationen fordert die sofortige Evakuierung des Flüchtlingslagers Lipa in Bosnien und die Aufnahme der Schutzsuchenden in der EU. "Die Bilder aus Lipa sind erschütternd", heißt es in einem am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Aufruf, den unter anderem Pro Asyl, Seebrücke, Balkanbrücke und kirchliche Verbände unterzeichnet haben. Die katastrophale Notlage sei die Folge europäischer Abschottungspolitik. Die Bundesregierung müsse jetzt handeln: Deutsche Kommunen und Bundesländer stünden zur Aufnahme bereit.

UN: Zehntausende Flüchtlinge in Äthiopien von Hilfe abgeschnitten

Genf - Zehntausende Flüchtlinge aus Eritrea sind in Äthiopien seit Monaten fast komplett von Hilfslieferungen abgeschnitten. Die verzweifelten Menschen harrten in Camps in der umkämpften Tigray-Region aus und warteten auf Lebensmittel, Wasser und medizinische Versorgung, erklärte ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Dienstag in Genf. Seit Beginn des Tigray-Konflikts Anfang November habe das Welternährungsprogramm nur einmal Essensrationen an eritreische Flüchtlinge verteilen können.

Indiens Impfkampagne bleibt hinter den Erwartungen zurück

Dubai/Neu-Delhi - Indien kämpft nach dem Start seiner großangelegten Corona-Impfkampagne mit Pannen: Von Samstag bis Montag wurden von den mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern rund 380.000 gegen das Virus geimpft, wie die Zeitung "Indian Express" am Dienstag berichtete. Das sind deutlich weniger als erwartet. In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi nahmen weniger als die Hälfte der Personen, die einen Impftermin hatten, diesen auch wahr. Zudem bereitete auch die Smartphone-Applikation, mit der die Impfberechtigten kontaktiert werden sollen, Probleme.

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