Die Generalsekretärin des Christenrates von Sierra Leone, Ebun James-DeKam, ist besorgt über die Langzeitfolgen der Ebola-Epidemie in ihrem Land. In den Regionen, in denen die Krankheit auftritt, sei der Autoverkehr teilweise verboten. Die Reise- und Transportbeschrän-kungen träfen alle, die auf den Märkten Fisch, Feuerholz und Holzkohle verkaufen. Den Familien fehle der Lebensunterhalt.
Auch die Zukunftsperspektiven vieler Kinder und Jugendlicher verschlechterten sich, beklagt James-DeKam in ihrem Beitrag auf der Internetseite von Brot für die Welt. Viele befürchteten, dass die Schulen nach dem Ende der Schulferien im September geschlossen bleiben. Das würde die Schüler in ihrem Lernfortschritt zurückwerfen.
„Für Mütter ist es ein Alptraum, auch nur daran zu denken, dass ihre Kinder sich selbst überlassen sind“, erklärt sie. Die Abschlussprüfungen wurden wegen des Ebola-Ausbruchs verschoben. Dadurch gehe die Zahl der Schulabgänger mit Abschluss zurück, befürchtet die Generalsekretärin. Die Chancen auf eine Ausbildung oder ein Studium sänken.
Der Christenrat von Sierra Leone, ein langjähriger Projektpartner von Brot für die Welt, ist Mitglied des landesweiten Ebola-Stabs. Er klärt mit Hilfe des kirchlichen Netzwerkes ACT Alliance an den Grenzen zu Guinea und Liberia Gemeinden über das Ebola-Virus und die Ansteckungsgefahren auf. Er arbeitet mit Ärzten und Pflegepersonal, christlichen und muslimischen Geistlichen, Vertreterinnen der Marktfrauenverbände und Gewerkschaftsvertretern zusammen.
Prävention auf Flugblättern und im Radio
„Für die Ausstrahlung von Diskussionsrunden haben wir Radio-Sendezeit gekauft. Die Debatten werden in den regionalen Sprachen geführt. Während der Sendung kann das Publikum anrufen und Fragen klären“, erzählt James-DeKan. Ferner seien Plakate und Flugblätter verteilt worden, die mit Hilfe von Bildern veranschaulichen, wie man Ebola vorbeugen kann und welche Symptome die Krankheit hat.
Seit Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika sind laut der Weltgesundheitsorganisation WHO bislang mehr als 1000 Menschen gestorben, davon 334 in Sierra Leone. Das Gesundheitsministerium des Landes hat nach Liberia inzwischen ebenfalls beantragt, für die Behandlung das experimentelle Serum ZMapp zu erhalten. (gka)
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