China hat den Zusammenschluss der Rohstoffkonzerne Glencore und Xstrata genehmigt - unter bestimmten Auflagen. Schweizer Hilfsorganisationen beklagen, Glencore betrachte das Thema Menschenrechte noch immer nicht als Teil der Unternehmensverantwortung.
Für die entwicklungspolitischen Hilfswerke in der Schweiz ist der jüngste Nachhaltigkeitsbericht des Rohstoffgiganten Glencore nur Papier. „Noch immer betrachtet Glencore das Thema Menschenrechte vorwiegend als eine Frage der Nächstenliebe und nicht als Teil der Unternehmensverantwortung“, sagt Chantal Peyer von Brot für alle (BFA). Der Bericht beschränke sich auf eine lange Liste von Projekten, etwa frisch gestrichene Schulen oder renovierte Spitäler. Die „oft gravierenden Folgen der Geschäftstätigkeit“ würden jedoch verschwiegen, werfen BFA und Fastenopfer dem Konzern vor, der seinen Hauptsitz im Kanton Zug hat.
In der Demokratischen Republik Kongo beispielsweise hat Glencore 2011 nach eigenen Angaben 16,7 Millionen US-Dollar (12,8 Millionen Euro) für die Bevölkerung ausgegeben – bei einem weltweiten Umsatz von 186 Milliarden US-Dollar und einem Gewinn von über vier Milliarden Dollar. Dazu zählt Glencore auch den Ausbau der Stromversorgung und die Verbesserung von Straßen. „Beides dient der Bergbauaktivität von Glencore“, sagt Peyer. Zudem hat Glencore dem Kongo laut Fastenopfer mit legalen Steuertricks in den Jahren 2010 und 2011 insgesamt 319 Millionen US-Dollar (239 Millionen Euro) vorenthalten. Die Hilfswerke fordern, Glencore solle die Auswirkungen seiner Tätigkeiten auf die Menschenrechte prüfen lassen und die Finanzflüsse offenlegen. (ver)
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