Hilfsorganisationen wollen über 2014 hinaus in Afghanistan bleiben. Im Vorfeld der internationalen Afghanistan-Konferenz Anfang Dezember in Bonn haben der Dachverband entwicklungspolitischer Organisationen in Deutschland (Venro) und das Netzwerk in Afghanistan tätiger Hilfsorganisationen (ENNA) ein Positionspapier zur weiteren Arbeit am Hindukusch vorgelegt. Der Kern: Gerade weil die Bilanz seit dem Sturz der Taliban vor zehn Jahren äußerst gemischt sei, müsse weiter zivile Hilfe geleistet werden. Erfolge, etwa bei den Frauenrechten, gelte es zu sichern, Defizite, insbesondere die oft unverändert desolate Lage der Landbevölkerung, müssten überwunden werden. Der geplante militärische Rückzug bis 2014 entbinde nicht von der „Mitverantwortung für eine friedliche Zukunft des Landes“, sowohl in finanzieller wie in praktischer Hinsicht, erklärte der Venro-Vorsitzende Ulrich Post. Neben dem Hinwirken auf gute Regierungsführung müsse wesentlich stärker als bisher die Bevölkerung in den Friedensprozess eingebunden werden, heißt es in dem Papier. Die Menschenrechtsarbeit müsse fortgesetzt, die Zusammenarbeit mit lokalen Kräften verstärkt und die Korruption zurückgedrängt werden.
(di)
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