Wie viel Waffen sind genug?

Ukraine-Krieg
Was haben Waffenlieferungen an die Ukraine mit der Bestellung von Dönern zu tun? Unsere Glosse.

„Mit allem?“ „Mit allem.“ Jeder tüchtige Dönerbudenbesitzer weiß, was das bedeutet: Die Kundin wünscht möglichst viel von allem, was da in der Auslage liegt, reingestopft ins aufgewärmte Fladenbrot: Fleisch vor allem, Salat, Tomate, Weiß- und Rotkraut und natürlich Soße, ja, auch von der roten. Typisch Mensch halt: Immer will er „von allem möglichst viel“, er kriegt den Hals einfach nicht voll. Das hat Risiken und Nebenwirkungen, manchmal sorgt es bloß für lästiges Aufstoßen, manchmal wird einem speiübel.

Das gilt auch für den Krieg. „Wir benötigen mindestens zehnmal so viel, und zwar von allem“, hat unlängst der oberste Waffeneinkäufer der Ukraine, Rustem Umerov, mit Blick in die Auslage der deutschen Waffenbude gesagt. Ob das wirklich so bekömmlich ist oder uns am Ende schwer verdaulich im Magen liegt, darüber wird ja hinter der Verkaufstheke seit Monaten leidenschaftlich gestritten. Da gibt es die einen, die dem Kunden so wie an der Dönerbude sofort alles, was er wünscht, „zum Mitnehmen“ einpacken würden. Und da gibt es die anderen, die etwas vorsichtiger sind und empfehlen: „Okay, mit allem, aber ohne scharf.“

Unstrittig ist: Eingebrockt hat uns das alles der Gierschlund Wladimir Putin – gewissermaßen das „Mit und von allem möglichst viel“ in Person. Um im Bild zu bleiben: Erst hat er alle Tomaten aus der Auslage gefressen, dann den Salat und das Kraut, und seit einem halben Jahr stopft er sich nun bergeweise Fleisch in den Rachen, rülpst obszön und gießt eimerweise Soße drüber. Als Christenmensch soll man ja niemandem Schlechtes wünschen, aber hier sei eine Ausnahme erlaubt: Möge dem russischen Präsidenten das Mahl im Halse stecken bleiben und er daran ersticken.

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erschienen in Ausgabe 10 / 2022: Handgemacht und maßgeschneidert
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