Bis 2005 hat sich die Afrika-Politik der Türkei auf Nordafrika konzentriert. Seitdem aber hat Ankara die Beziehungen zu Staaten südlich der Sahara planmäßig ausgebaut. Das Zentrum für Türkeistudien der SWP hat nun auf einer Website in Text und Grafik aufgeschlüsselt, wie sie dabei vorgeht und wie sich das auswirkt.
Ein Schwerpunkt liegt auf Sicherheitspolitik. Man erfährt zum Beispiel, dass die Türkei Militärbasen in Libyen und Somalia hat, wo sie zu den führenden ausländischen Mächten gehört. Abkommen über Sicherheitszusammenarbeit hat Ankara mit sehr viel mehr afrikanischen Staaten, und immer mehr kaufen in der Türkei Waffen; allerdings gehen nur sechs Prozent der türkischen Waffenexporte nach Afrika und unter ein Prozent von Afrikas Waffenimporten kommt aus der Türkei.
Türkische Entwicklungshilfe
Weitere Themen sind die Ausweitung der diplomatischen Beziehungen, des Handels und der Investitionen in Afrika. So erfährt man, dass Afrikas Importe zu über dreißig Prozent aus Europa und über zwanzig Prozent aus China kommen und nur zu drei Prozent aus der Türkei – aber diese wachsen schneller als die Importe aus allen anderen Regionen außer China. Die Türkei leistet auch Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe in Afrika; allerdings geht dorthin unter ein Prozent der türkischen Entwicklungshilfe, der bei weitem größte Teil geht in asiatische Länder.
Die Grafiken sind aussagekräftig und die meisten auch übersichtlich. Allerdings sind die Beschriftungen nicht alle leicht verständlich. Begriffe wie „Extra-African Import Shares with main Partners“ muss man mühsam entschlüsseln; offenbar ist der Anteil verschiedener Lieferländer an Afrikas Importen gemeint.
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