Aber dann hat Russland die Ukraine überfallen und wir sind in einer anderen Welt aufgewacht. Der oberste deutsche Rüstungslobbyist, Hans Christoph Atzpodien, hat unlängst an die Europäische Union appelliert, sie solle Investitionen in die Waffenindustrie als „positiven Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit“ anerkennen und unterstützen. Der Mann hat recht, denn was wirkt nachhaltiger als Bomben und Granaten mit ordentlichem Wumms? Wo die hinfallen, wird alles zu Schrott und muss wieder neu aufgebaut werden – das schafft Arbeitsplätze. Streumunition reißt bizarre Wunden, die versorgt werden müssen – das bringt medizinische Innovationen voran. Und wenn das Geschäft brummt, treibt das die Aktienkurse von Rheinmetall, Krauss-Maffei und Co. in die Höhe – das entlastet die staatliche Rente.
Damit die Waffenschmieden ihr Nachhaltigkeitspotenzial so richtig entfalten können, muss natürlich möglichst oft aus allen Rohren gefeuert werden. Gelegenheiten dazu lassen sich in unserer Welt ja zum Glück genug finden. Danke also, Wladimir Putin, für vorbildlichen Einsatz zur Förderung nachhaltiger Investitionen.
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