Genf - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will alle Kandidaten für einen Impfstoff gegen die Krankheit Covid-19 genau untersuchen. Nur sichere und wirksame Impfstoffe würden die Zustimmung der UN-Organisation erhalten, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf.
Tedros empfahl den Gegnern von Impfungen, auf die Erfolgsbilanz der Immunisierungskampagnen zu schauen. So sei kürzlich die Ebola-Krankheit im Kongo durch Impfungen besiegt worden. Im vergangenen Jahrhundert hätten Impfungen die Welt von der Pocken-Krankheit befreit.
Entwicklung in fortgeschrittenem Stadium
Allerdings dämpfte die WHO Hoffnungen auf eine schnelle Einführung von Impfungen gegen Covid-19. Massenimpfungen werde es nicht vor Mitte des kommenden Jahres geben, sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris. Die Entwicklung einiger möglicher Impfstoffe befindet sich nach ihren Angaben in einem fortgeschrittenen Stadium. Die Sprecherin betonte, dass alle Menschen in allen Ländern einen fairen und gleichen Zugang zu einem Impfstoff haben müssten.
Allerdings müssten in einem ersten Schritt Risikogruppen wie ältere Menschen und das Gesundheitspersonal immunisiert werden. Harris wies darauf hin, dass alle Medikamente von den nationalen Behörden zugelassen werden müssten. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte im August die weltweit erste Zulassung eines Impfstoffes gegen Corona bekanntgegeben. Die WHO reagierte jedoch zurückhaltend auf das Mittel aus Russland.
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