Genf (epd). Alle 187 Mitgliedsländer der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) haben die Konvention gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit ratifiziert. Das Abkommen zum Schutz der Mädchen und Jungen sei damit die erste von allen Mitgliedern gemeinsam getragene Konvention, teilte die ILO am Dienstag in Genf mit. Alle Mitgliedsländer müssten nun das Abkommen umsetzen und etwa den Kinderhandel unterbinden.
ILO-Generaldirektor Guy Ryder sprach von einem starken Signal, um das Wohlergehen der Kinder zu schützen. Als letztes der 187 Mitgliedsländer der ILO habe das Königreich Tonga die Konvention Nummer 182 angenommen, hieß es.
Die ILO-Konvention gegen die schlimmsten Formen der Kinderarbeit wurde 1999 verabschiedet. Danach sind körperlich und gesundheitlich gefährliche Arbeiten wie in Bergwerken für Minderjährige verboten. Zudem ist Prostitution für Kinder, ihr Einsatz in Konflikten und als Sklaven untersagt. Allerdings weist ihre Umsetzung erhebliche Lücken auf.
Weltweit müssen laut ILO noch immer 152 Millionen Mädchen und Jungen im Alter von fünf bis 17 Jahren arbeiten. Seit 2000 sei die Zahl der Kinderarbeiter um 94 Millionen gesunken, hieß es. Allerdings befürchtet die ILO, dass die Zahl der Kinderarbeiter im Zuge der Corona-Krise wieder ansteigen könnte. Die ILO wurde 1919 gegründet und hat ihren Sitz in Genf. Sie setzt Arbeitsstandards und berät Staaten bei Arbeitsmarktpolitik und Arbeitsförderung. Die ILO ist die einzige UN-Organisation, in der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Regierungen paritätisch vertreten sind.
187 Staaten verbieten ausbeuterische Kinderarbeit
Als letztes der 187 Mitgliedsländer der ILO hat das Königreich Tonga die Konvention Nummer 182 angenommena.
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