Nach Ende der strengen Ausgangssperren in Indien steigt die Zahl der Corona-Infektionen weiter rapide an. Am Montag wurden laut Gesundheitsministerium allein in der Hauptstadt in Neu-Delhi 24.248 neue Fälle gemeldet, wie die "Times of India" berichtete. Damit stieg die Gesamtzahl auf 697.413 Infektionen. Weltweit liegt das Land bei Covid-19-Erkrankungen inzwischen auf dem dritten Platz - nach den USA und Brasilien. Bislang sind in Indien 19.693 Menschen an den Folgen der Virus-Infektion gestorben. Das Gesundheitsministerium erklärte, 60,85 Prozent der Patienten seien wieder genesen. Die Dunkelziffer der Infizierten könnte wegen des schwachen Gesundheitssystems und der Bevölkerungsdichte vor allem in städtischen Armenvierteln viel höher liegen.
Besonders hart betroffen sind die beiden Mega-Metropolen Neu-Delhi und Mumbai. Hier leben allein um die 50 Millionen Menschen. Viele Infektionen meldet auch der nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesch, wo das weltberühmte Taj Mahal steht. Das Denkmal aus weißem Marmor bleibt weiter geschlossen. Die örtliche Regierung verschob die für Montag geplante Wiedereröffnung wegen steigender Covid-19-Fälle. "Im Interesse der Öffentlichkeit wurde entschieden, dass eine Öffnung von Denkmälern in Agra im Moment nicht angezeigt ist", hieß es in einem Statement.
Indien hatte im März eine strikte Ausgangssperre für das gesamte Land erlassen, als nur ein paar Hundert Fälle registriert waren. Im Juni wurden trotz steigender Infektionszahlen die Beschränkungen schrittweise gelockert, um das Wirtschaftswachstum wieder zu beleben. Es ist unklar, wann Indien den Höhepunkt des Infektionsgeschehens erreichen wird. Sorge bereitet in diesem Zusammenhang, dass in den vergangenen Tagen Bundesstaaten in Südindien, die anfangs die Pandemie gut unter Kontrolle hatten, immer mehr Covid-19-Fälle vermeldeten.
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