Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) hat das Netzwerk Initiiert und fördert es. Damit werde „eine solide Basis für langfristige Partnerschaften zwischen österreichischen und afrikanischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen“ geschaffen, sagt Bildungsminister Heinz Faßmann beim festlichen Empfang in seinem Haus. Ziel seien neue Forschungs- und Forschungsbildungsprojekte im gemeinsamen Interesse. Mit der Präsidentschaft sowie mit dem Aufbau des Netzwerks wurde der Rektor der Universität für Bodenkultur (BOKU) Hubert Hasenauer betraut.
Die BOKU hat eine lange Tradition in der Zusammenarbeit mit afrikanischen Universitäten, sowohl in der Forschung als auch in der Ausbildung von Studierenden. Seit 2012 betreibt die Universität gemeinsam mit der Egerton University in Kenia ein Masterprogramm zum Management von Feuchtgebieten. Dass seine Universität mit dem Aufbau des Africa-UniNet betraut wurde, sieht Hasenauer „als Anerkennung unserer langjährigen, gelebten internationalen Verantwortung“. Im Zusammenhang mit dem Africa-UniNet habe die BOKU eine neue Professur für Entwicklungszusammenarbeit geschaffen.
Mitglieder des Netzwerkes können alle Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Österreich und in Afrika werden, die mindestens ein Studium auf Master-Niveau anbieten. Die Generalversammlung aller Mitglieder soll mindestens einmal pro Jahr stattfinden, abwechselnd in Österreich und einem afrikanischen Land. Neben dem Austausch von Lehrenden und der Vergabe von Forschungsstipendien soll auch das Einwerben von Drittmitteln gefördert werden, etwa über EU-Projekte.
Abgewickelt werden die Fördermaßnahmen des Netzwerkes über den Österreichischen Austauschdienst (OeAD), der unter anderem auch für das Erasmusprogramm in Österreich zuständig ist. Andreas Obrecht, Leiter des Bereichs Wissenschaft und Forschung für Entwicklungszusammenarbeit im OeAD, war überrascht über das enorme Interesse afrikanischer Partner. Er hatte 200 afrikanische Hochschulen angeschrieben, mit denen es bisher schon Projektkooperationen gegeben hatte. Die von Faßmann zugesagten 300.000 Euro jährlich würden nicht ausreichen, sagt Obrecht. Mit dem Geld sollen der Betrieb des Netzwerkbüros sowie verschiedene Vorhaben finanziert werden wie etwa Forschungsprojekte, Austausch von Professoren, Workshops sowie Training- und Alumniaktivitäten.
Langfristig soll das Netzwerk eine stabile Struktur für Kooperationen von österreichischen und afrikanischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen schaffen und auf diese Weise zur nachhaltigen Entwicklung gemäß den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen beitragen. Obrecht verspricht sich neben einem allgemeinen Wissensaustausch und Publikationen auch mehr Sichtbarkeit der wissenschaftlichen Kooperation mit Afrika. Am 1. Juli wird der Aufruf an alle beteiligten Hochschulen ergehen, Förderanträge für Vorhaben einzureichen.
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