Die Mauer zwischen Arm und Reich

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Braulio Zarate

Die „Mauer der Schande“ in Lima.

 

Segregation in Lima
In Lateinamerikas Städten schotten Wohlhabende sich von den Armen ab – sei es in Rio de Janeiro, Caracas, Bogotá oder Buenos Aires. Die Mauer quer durch Perus Hauptstadt Lima ist zum Sinnbild dieser sozialen Segregation geworden.

Sonntag früh um 8 Uhr im modernen, betuchten Viertel Miraflores der 10-Millionenstadt Lima. Die Straßen sind noch recht leer, in der Buslinie „America“ , die bis in den äußersten Zipfel der Stadt nach Pamplona Alta fährt, gibt es sogar freie Plätze. Der Bus fährt zuerst durch breite Geschäftsstraßen und an modernen Hochhäusern vorbei. Dann kommen die gut bürgerlichen Viertel mit alleinstehenden Einfamilienhäusern und kleinen Parks. Die Ampeln funktionieren, und wenn nicht, regelt ein Polizist den Verkehr.

Nach einer knappen halben Stunde Fahrt ändert sich das Panorama. Neben der Straße gibt es keinen Gehweg mehr, sondern nur Staub. Es mehren sich wilde Müllhaufen, ebenso wie Straßenstände und Garküchen. Dazwischen immer wieder eine der neuen modernen Shopping-Malls mit den Namen der weltweit bekannten Ketten. Nach einer Stunde Fahrt hört auch der Asphalt auf. Der Bus rumpelt auf einer Erdstraße einen sandigen Hügel hinauf. Hier merkt man nun, dass Lima in einer Wüste liegt. Keine künstlich bewässerten Parks oder Bäume mehr. Rechts und links der Piste stehen staubige Häuser, dicht gedrängt aneinander, einige noch halb im Bau und die meisten unverputzt. Es riecht nach feuchtem Sand, Hundepisse und danach, dass der Müllwagen schon länger nicht mehr vorbeigekommen ist.

Ein Tanklastwagen, gefüllt mit Wasser, fährt vorbei. Beim Aussteigen begrüßen einen ausgemergelte Straßenhunde und Juanita Porre. Die rund 60-jährige Frau mit der roten Schildmütze sitzt hinter einem Holzwägelchen und bietet Frühstück an. Aus einer Thermoskanne schüttet sie heißes Wasser auf den Instant-Kaffee aus der Tüte und reicht ein läppriges Brötchen mit Avocado. „Das macht zwei Soles zusammen, rund 60 Cent“, sagt sie in einem Spanisch, dem man anhört, dass ihre Muttersprache Quechua ist.

In Miraflores, wo ich vor einer Stunde losgefahren bin, würde ich in einem der schicken Cafés mindestens das Siebenfache dafür zahlen. Eine Stunde Fahrt nur trennt Miraflores und Pamplona Alta. Es ist ein und dieselbe Stadt. Und doch sind es zwei Welten, die getrennter nicht sein könnten.

Auf dem Gipfel des Hügels über Pamplona Alta sieht man, wie diese Segregation in Beton gegossen aussieht. Eine rund zwei Meter hohe Betonmauer zieht sich die ganze Bergkuppe hinunter. Links der Mauer sind die Hänge mit kleinen Häuschen übersät, fast nur Hütten. Ohne Befestigung wurden sie von ihren Bewohnern aus dem Boden gestampft. Falls es zu einem etwas heftigeren Erdbeben kommen sollte, mit dem man in Lima immer rechnen muss, werden hier die ersten Opfer zu beklagen sein. Es ist eine sogenannte „wilde“ Siedlung, für die keiner der Bewohner Geld hingelegt hat, geschweige denn einen Grundbucheintrag vorweisen kann. Nueva Rinconada, direkt bis an die Mauer gebaut, ist eines der ärmsten Stadtviertel Limas.

Reich sein heißt, über viel Raum zu verfügen

Auf der rechten Seite der Mauer dagegen liegt Las Casuarinas, eines der exklusivsten Wohngebiete Limas. Von oben sieht man erst mal viel freien Platz. Reich sein heißt, über viel Raum zu verfügen. Erst weiter unten sieht man durch den Küstennebel hindurch inmitten vielen Grüns vereinzelte weiße Betonbauten.

Die Mauer ist mehrere Kilometer lang. Der Bau begann in den 1980er Jahren, als immer mehr Menschen vor der Armut oder vor dem Bürgerkrieg von den Anden in die Hauptstadt zogen. Die Mauer trennt die einstmals wilden Siedlungen von San Juan de Miraflores, Pamplona Alta und Nueva Rinconada vom gut bürgerlichen Stadtteil Santiago de Surco und seiner Enklave Las Casuarinas.

Die Mauer hat es in der internationalen Presse zu einiger Berühmtheit gebracht. 2014 fand in Lima die Weltklimakonferenz statt. Die NGO Oxfam nahm den Presserummel zum Anlass, die anwesenden internationalen Journalisten nach Nueva Rinconada einzuladen – um zu zeigen, wie Menschen im heutigen Lima immer noch ohne fließendes Wasser leben. Entsetzter als über die Wüsten waren die Journalisten von der Mauer und prägten den Namen für die in Beton gegossene Apartheid: „wall of shame“, Mauer der Schande.

„Da ist ein gutes Stück Sensationalismus dabei“, sagt Christian Ipanagué. „Schließlich ist ganz Lima voll von Mauern und Zäunen, dies hier ist beileibe nicht die einzige Mauer.“ Der Umweltaktivist führt regelmäßig Gruppen den Berg hoch, um die im Winter auf den kahlen Hügeln blühende Loma-Vegetation zu zeigen. Von Juni bis September ist der Küstennebel so dicht, dass die sonst kahlen Hügel grün werden und ein einzigartiges Ökosystem darstellen, dem die Bewohner Limas bisher kaum Beachtung schenkten. Erst seit wenigen Jahren bevölkern Loma-Wanderer an den Wochenenden die Hügel über den Armenhütten. An der Mauer kommen die Gruppen dann zwangsläufig vorbei. „Sie ist ein Sinnbild dafür, wie wenig integriert unsere Stadt ist“, sagt Christian. Der 32-Jährige ist auf der armen Seite der Mauer aufgewachsen, nicht in Nueva Rinconada, aber in Pamplona Alta, weiter unten am Hügel, wo sich vor 50 Jahren Landbewohner aus den Anden niedergelassen hatten.

Seine Geschichte steht für die von Millionen von Limeños, wie die Bewohner Limas heißen. Seine Großeltern verließen ihr Stückchen Land irgendwo in den Anden, um ihr Glück in der Hauptstadt zu machen und vor allem ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Das fing auf einem staubigen Gelände an, das damals vor den Toren Limas lag. „Zuerst war mein Großvater Straßenhändler, dann konnte er einen Marktstand aufmachen“, berichtet Christian von seiner Familie. Seine Mutter hat sich als Geschäftsfrau auf dem Markt in seinem Viertel etabliert.

Christian ist der erste der Familie, der studiert hat. Geschichte. Eine Erfolgsstory – und doch wird sein Viertel in den peruanischen Medien entweder als kriminell dargestellt oder als bedürftig. „Dabei macht einfach der Staat hier seine Arbeit nicht“, kritisiert Christian Ipanague. Es gibt keine funktionierende Müllabfuhr, in Nueva Rinconada müssen die Menschen das teuerste Wasser Limas von privaten Tanklastwagen kaufen. Für den öffentlichen Verkehr gibt es nur klapprige private Kleinbusse.

Seine Studienfreundin Diana Moreno sieht das anders. Sie ist aus El Agustino angereist, um Christian auf der Wanderung durch die Lomas zu begleiten. Ihre Großmutter war noch Analphabetin und hatte fünf ihrer zehn Kinder an Armutskrankheiten wie Lungenentzündung verloren. Ihre Enkelin Diana Moreno hat Biologie studiert und mit ihren 27 Jahren bereits ihr eigenes Start-up gegründet. Die energische Diana will ein pflanzliches Pulver zur Filterung von Trinkwasser auf den Markt bringen. Es hänge von der Einstellung eines jeden ab, ob er der Armut entkomme. Sie jedenfalls will nicht in El Agustino wohnen bleiben: „Es ist mir zu gefährlich, ich will nicht immer Angst vor Überfällen haben, wenn ich abends spät nach Hause komme“. Sobald sie die Möglichkeit hat, wird sie sich im modernen Stadtteil von Lima Arbeit suchen und ihre Vergangenheit aus dem Armenviertel hinter sich lassen.

Autorin

Hildegard Willer

ist freie Journalistin und lebt in Lima (Peru).
Peru ist stolz auf seine Erfolge in der Armutsbekämpfung: Um 30 Prozent ist die Armut in den Jahren des großen Gold- und Kupferbooms zwischen 2006 und 2016 gefallen, sagt die Ethnologin Norma Correa von der Katholischen Universität Perus. Sie ist spezialisiert auf die Evaluation von Armutsbekämpfungsprogrammen. Dank der hohen Staatseinnahmen und maßgeschneiderter Sozialprogramme vor allem für die arme Landbevölkerung konnten die Armutszahlen gesenkt werden. Die monetäre Armutsgrenze liegt, so Norma Correa, in Peru bei 328 Soles monatlich pro Person, also rund 90 Euro. In der Großstadt Lima verdienen die meisten mehr und werden deshalb nicht mehr als arm gezählt.

Immer mit einem Bein am Rande der Armut

Dabei haben die Menschen es mitnichten in die solide Mittelschicht geschafft. „Nimm einen Mototaxi-Fahrer. Der verdient vielleicht umgerechnet 450 Euro monatlich mit einer Sieben-Tage-Woche. Wenn er krank wird, fällt nicht nur sein Verdienst aus, sondern die Familie muss zusätzlich noch die Gesundheitskosten schultern“, erklärt Norma Correa. Die in den peruanischen Medien so gefeierte neue Mittelschicht baumelt immer mit einem Bein am Rande der Armut, auch wenn sie die neuen modernen Shopping Malls bevölkert.

Für Rolando Arellano ist es nicht so wichtig, wie viel jemand verdient. Der Psychologe und Marktforscher hat analog zur deutschen Sinus-Milieu-Studie sechs Lebensstilgruppen beschrieben, welche sowohl die traditionelle als auch die neu hinzugezogene städtische Bevölkerung Perus repräsentieren. Damit hat er das statische Schichtenmodell, das die Bevölkerung nur nach ihrem Einkommen in die Klassen A (superreich) bis E (sehr arm) einteilt, unterwandert und erstmals gezeigt, dass in den ehemaligen Armenvierteln nicht nur Arme leben.

Im klassischen Schichtenmodell würden Juanita Porre mit ihrem Frühstücksstand, der junge Historiker und Umweltschützer Christian Ipanague und die junge Start-up-Gründerin Diana Moreno alle in die Klassen D bis E fallen, einfach weil sie in einem Armenviertel leben, das vielleicht die materielle Armut, aber nicht deren Stigma hinter sich gelassen hat. Bei Arellano repräsentieren die drei dagegen verschiedene Lebensstile: Juanita Porre passt am besten auf die Beschreibung der „Austeren“, die nicht nur wenig Einkommen haben, sondern auch wenig Hoffnung, dass sich daran etwas ändern wird. Christian Ipanague würde in die Kategorie der „Formalistas“ (traditionsbewusste Männer) fallen und Diana Moreno zu den „modernen Frauen“ gehören, die sich mit viel Verve und Kreativität ihr eigenes Leben gestalten. „Das Schichtenmodell spricht nur den Geldbeutel an, bei den Lebensstilen geht es um Herz und Hirn. Einfach mehr Geld zu haben, verändert nicht automatisch dein Denken“, sagt der in ganz Lateinamerika tätige Marktforscher.

Obwohl Perus Wirtschaft laut der Weltbank zwischen 2002 und 2013 um durchschnittlich 6,1 Prozent pro Jahr gewachsen ist, bringt dies nicht automatisch mehr soziale Durchlässigkeit. „Als vor 50 Jahren die Menschen aus den Anden nach Lima kamen, mussten sie in die Peripherie ausweichen, weil es im traditionellen Lima keine Chancen für sie gab. So haben sie an der Peripherie ihre eigenen Betriebe, Vereine und Märkte aufgebaut.“ Statt Inklusion gab es ein paralleles Wachstum, das sich an der Peripherie der Stadt ereignete. Heute leben zwei Drittel der Bewohner Limas in diesen ehemaligen Stadtrandsiedlungen und haben sich dort ihre Geschäfte aufgebaut.

Eine Revolte wie in Chile ist unwahrscheinlich

Ein guter Teil davon ist bis heute nicht in das staatliche System eingegliedert – und entzieht sich damit auch der Steuerpflicht. „Peru ist mit 70 Prozent der Beschäftigten im informellen Sektor an der Spitze Lateinamerikas“, bestätigt Arellano. Viele von ihnen haben kleine Läden, sind Handwerker, haben Marktstände, Bau- und Transportgewerbe, die sie aus dem Nichts aufgebaut haben. Eine Revolte wie gerade in Chile sei deswegen in Peru sehr unwahrscheinlich: „Hier sind die Menschen ja gar nicht im System drin. Sie haben keine Arbeitgeber, bei denen sie mehr Lohn fordern können. Sie sind in keinem Rentensystem und in keiner staatlichen Sozialversicherung. Sogar die öffentlichen Busse sind privat. Gegen wen sollen sie denn protestieren?“

Andererseits sei es verdammt schwierig, die Menschen an der Peripherie davon zu überzeugen, dass es besser für sie wäre, Steuern zu bezahlen oder Sozialabgaben für ihre Angestellten. „Es ist ein Teufelskreis, denn die Leute sehen auch nicht, dass der Staat ihnen im Gegenzug für Steuern etwas gibt. Die staatlichen Schulen, Krankenhäuser, der Verkehr, die Straßen funktionieren nur schlecht“, erklärt Arellano.

In Las Casuarinas hat wohl noch kein Bewohner eine staatliche Schule von innen gesehen. Das gibt Dieter Zapff unumwunden zu. Auf dieser Seite der „Mauer der Schande“ besuchen alle Kinder teure Privatschulen. Der 60-jährige Deutsch-Peruaner, von Beruf freiberuflicher Headhunter, ist bereits im exklusiven Las Casuarinas geboren, wo seine Tante vor 60 Jahren ein großes Landstück, damals weit vor den Toren Limas gelegen, gekauft und urbanisiert hat. Der Quadratmeterpreis liegt heutzutage bei durchschnittlich 1200 US-Dollar, sagt Zapff. Allerdings ist jedes Grundstück 1000 Quadratmeter groß und darf nur zu 25 Prozentbebaut werden. Unter einer Million US-Dollar geht also gar nichts. In diesem Stadtteil wohnen 600 Familien, unter ihnen berühmte Geschäftsleute, TV-Stars, Sterneköche, Politiker, der deutsche Botschafter und wahrscheinlich auch der eine oder andere Wirtschaftskriminelle, wie Zapff selbst zugibt.

Eine „gated community“ von trauriger Berühmtheit

Dass Las Casuarinas durch die „Mauer der Schande“ zu einer traurigen Berühmtheit gelangt sei in der internationalen Presse, jucke ihn nicht. „Denn es stimmt einfach nicht, dass wir uns absondern. Wir schützen nur unser Eigentum, leider macht das der Staat nicht gut genug“, bekräftigt Zapff. Zwei Kilometer der Mauer habe seine Tante gebaut, als wilde Siedler auch auf ihr Land zugreifen wollten.

In Las Casuarinas winden sich die Straßen die Hügel hinauf, wie auch in Nueva Rinconada auf der anderen Bergseite. Nur dass die Straßen geteert sind, dass hinter den Toren jeder Villa mehrere SUVs hervorblinken und die Straßen an jenem Samstagmorgen menschenleer sind bis auf einen Mann, der fünf Hunde ausführt. „Ein Hundetrainer“, kommentiert Zapff.

Las Casuarinas ist eine „gated community“, wie sie die Reichen in allen lateinamerikanischen Großstädten errichten, um unter ihresgleichen zu sein. Hier kommt nur rein, wer dort wohnt oder von einem der Bewohner die Zugangserlaubnis erhält. Am Wachhäuschen wird jeder Besucher registriert und gibt seinen Ausweis ab. Die Menschen vom anderen Teil des Hügels betreten Las Casuarinas, wenn überhaupt, dann als Bedienstete, Hausmädchen, Gärtner, Maurer oder Chauffeur.

Ob er denn auch die andere, arme Seite des Berges kenne? „Natürlich“, sagt Dieter Zapff freundlich. „Jedes Jahr sind wir zum Essen bei unserer Hausangestellten in Villa María de Triunfo – auf der anderen Seite des Hügels – eingeladen.“ Doch wie freundlich das Verhältnis zwischen Villenbesitzern und ihren Angestellten auch sein mag – es erinnert doch fatal an die alten feudalen Zeiten, die in Peru noch allzu lebendig sind: Wo jeder seinen Platz in der Gesellschaft hat und nicht daran rütteln wird. Die einen oben und die anderen unten. Meistens sind „die da oben“ zudem hellhäutiger und größer als die „da unten“. Und daran hat bis heute auch die Demokratie wenig geändert.

Deshalb haben sich die „von unten“ ihre eigene Parallelgesellschaft aufgebaut. Längst geht es dabei nicht mehr um materielle Güter. Christian Ipanague, der Historiker und Umweltschützer aus Pamplona Alta, hat zu Hause Internet, Strom, fließendes Wasser, Fernseher, und wenn er will, kann er im Markt nebenan auch die Markenturnschuhe kaufen oder das neueste Handy. Rein nach dem Einkommen und aufgrund seiner Ausbildung gehört er sicher nicht zu den Armen, auch wenn er in einem Viertel lebt, das viele Limeños noch als arm und gefährlich bezeichnen.

Den Graben der Ungleichheit, der sich in Lima immer mehr auftut, sieht Christian denn auch nicht im Einkommen, sondern ganz woanders: „Alle reden von Nachhaltigkeit. Aber wenn du nachhaltig leben willst, Fahrradwege willst, Busse ohne Uralt-Auspuff, oder gesunde Lebensmittel – dazu musst du in den reichen Stadtteilen von San Isidro oder Miraflores wohnen. In Pamplona Alta verbrennen die Bewohner noch ihren Müll auf der Straße – und keine staatliche Institution greift ein.“

Mit seinem Wunsch nach einer gesünderen Umwelt ist Christian Ipanague sicher noch ein einsamer Rufer in seinem Viertel. Doch dass die Armut und die Ungleichheit nicht allein damit bekämpft werden, dass man Shopping Malls hinstellt und Arme zu Konsumenten macht: Diese Erkenntnis ist inzwischen sogar im sonst für seine Technokraten bekannten peruanischen Finanzministerium angekommen. „Ich denke, dass bei uns nicht alle Menschen gleich viel wert sind. Und solange sich daran nichts ändert, wird Peru nicht vorankommen“, sagte die erst 34-jährige peruanische Finanzministerin María Antonieta Alva.

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erschienen in Ausgabe 12 / 2019: Armut: Es fehlt nicht nur am Geld
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