Das katholische Entwicklungswerk Misereor hat 2018 insgesamt 232 Millionen Euro eingenommen. Das sind 18 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Grund dafür ist die Zunahme der staatlichen Zuschüsse, die von 143 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 165,5 Millionen Euro angestiegen sind. Einbußen gab es dagegen bei Spenden und Kollekten. Diese lagen 2018 bei 57 Millionen Euro (2017: 63 Millionen Euro). Aus kirchlichen Mitteln erhielt Misereor 7,1 Millionen Euro (2018: 7,3 Millionen Euro). Auf Werbung und Verwaltung entfielen sechs Prozent der Gesamtausgaben. Misereor fördert derzeit 2.800 Projekte in rund 90 Ländern.
Brot für die Welt konnte seine Einnahmen 2018 im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 307 Millionen Euro steigern. Das evangelische Hilfswerk profitierte ebenfalls von einer Erhöhung der öffentlichen Mittel, die 2018 mit 171 Millionen Euro (2017: 150,5 Millionen Euro) mehr als die Hälfte der Gesamteinnahmen ausmachten. Bei den Spenden und Kollekten fiel der Zuwachs um zwei Millionen auf 64 Millionen Euro geringer aus. Die evangelischen Landeskirchen stellten rund 56 Millionen Euro bereit. Der Anteil der Kosten für Werbung und Verwaltung an den Gesamtausgaben lag nach eigenen Angaben bei knapp neun Prozent. Weltweit bewilligte das Werk im Jahr 2018 insgesamt 726 neue Projekte in 79 Ländern. Regionale Schwerpunkte waren Afrika mit 246 Projekten sowie Asien und Pazifik mit 216 Projekten.
Fastenopfer, das katholische Entwicklungswerk in der Schweiz, erreichte mit seinen Projekten und Programmen 2018 mehr als zwei Millionen Menschen in 14 Ländern Afrikas, Lateinamerikas und Asiens. Die Erträge lagen bei knapp 22 Millionen Franken, umgerechnet rund 20 Millionen Euro. Der Anteil der allgemeinen und zweckbestimmten Spenden betrug knapp 14 Millionen Franken. Vom Bund und der öffentlichen Hand erhielt Fastenopfer, das seinen Sitz in Luzern hat, gut sechs Millionen Franken (5,5 Millionen Euro). 88,4 Prozent der Gesamtausgaben gingen in die Projektarbeit.
Brot für alle, der evangelische Entwicklungsdienst der reformierten Kirchen in der Schweiz, verzeichnete 2018 einen leichten Rückgang der Erträge. Die Gesamteinnahmen gingen um eine Million auf knapp 18 Millionen Franken (16,5 Millionen Euro) zurück. Kaum Veränderungen gab es bei den Bundesmitteln, die 2018 bei 6,3 Millionen Franken (5,8 Millionen Euro) lagen. Im Gegensatz zu Misereor und Brot für die Welt sind Fastenopfer und Brot für alle nicht als Vereine organisiert, sondern als Stiftungen der katholischen Bischofskonferenz beziehungsweise des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds.
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