Um Armut und soziale Ungleichheit zu verringern, sind soziale Sicherungssysteme wichtig. Sie können zum Beispiel verhindern, dass eine kostspielige Krankenbehandlung oder der Verlust eines Erwerbseinkommens eine Familie auf Dauer in Armut stürzt. Geber von Entwicklungshilfe raten heute Entwicklungsländern, solche Systeme aufzubauen, und unterstützen sie dabei. Wie sie damit den Aufbau der Sozialsicherung in einem wichtigen Schwellenland, Indonesien, beeinflusst haben, untersucht diese neue Studie aus dem UN-Forschungsinstitut für soziale Entwicklung. Sie konzentriert sich auf Absicherung bei Krankheit.
Der Studie zufolge hat die Asienkrise von 1997 einen wichtigen Anstoß gegeben: Der wirtschaftliche Einbruch zwang Indonesien, Kredite der Weltbank und des Weltwährungsfonds anzunehmen, die an harte Bedingungen geknüpft waren wie die Verringerung des Staatsdefizits. Zugleich aber habe die Weltbank Konzepte für ein Sicherungsnetz verlangt und in der Folge habe Indonesien dieses schrittweise ausgebaut.
In dem Maße, wie die Wirtschaft sich erholte, ging laut der Studie der Einfluss der Weltbank wieder zurück. Australien sei nach dem Regierungswechsel in Jakarta 2009 zum wichtigsten Partner Indonesiens bei der sozialen Sicherung geworden. Es akzeptiere – anders als zuvor viele Geber –, dass die Regierung Indonesiens beim Ausbau der Sozialsicherung die Führungsrolle übernehme.
Indonesien, schließt das Papier, hat sich vorherrschende Ideen und Konzepte der Geber zu Eigen gemacht. Das erlaube dem Land nun, für den Ausbau der Sozialsicherung nach eigenem Ermessen Hilfe zu benutzen. Außer Betracht bleibt, wie sich die Ansichten der Geber über angemessene soziale Absicherung unterscheiden und verändert haben.
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