Sehr geehrter Herr Staatspräsident, mein lieber Faustin Touadéra! Nun bist Du also endlich meinem Rat gefolgt, dass heute jedes Land, auch Deine Zentralafrikanische Republik, ihr Image in Europa pflegen muss. Dazu braucht es, wie man heute sagt, Spin-Doktoren: Leute mit Zugang zum Kanzleramt und, für Dich wichtiger, zum Élysée-Palast – oder mindestens mit Einfluss auf Massenmedien.
Klar, die Gagen von Schwergewichten wie Gerhard Schröder und Nicolas Sarkozy sind Dir zu hoch. Und Sportler, die im Herbst ihrer Karriere Sympathiewerte versilbern, sind im Prinzip eine gute zweite Wahl. Aber musstest Du es ausgerechnet mit Boris Becker versuchen?
Klar ist der heiß auf das Ehrenamt als Attaché für Sport, Kultur und Humanitäres an Deiner Botschaft in Brüssel. Schließlich würde ihn der Diplomatenpass vor Gerichtsverfahren schützen, mit denen Leute Geld von ihm fordern. Aber in Europa sind seine Sympathiewerte längst im Keller. Dass seine Ernennung Deinem Image nur schadet, hast Du ja dann selbst begriffen und sie dementiert, was doch ein bisschen peinlich war.
Dabei ist es eine brillante Idee, den Imageträgern mangels Geld einfach Immunität anzubieten. Da können wir ins Geschäft kommen: Darf ich für Dich den einen oder anderen deutschen Manager ködern? Die sind in höchsten Kreisen gut vernetzt und manche können Schutz vor Strafverfolgung wahrlich brauchen.
Für meinen alten Kumpel Rupert Stadler von Audi ist es etwas spät und er ist jetzt schwer erreichbar. Aber bei Mercedes oder VW dürften manche nun kalte Füße kriegen, so wie bei der Deutschen Bank. Von denen wird sicher gern jemand Dein Attaché für Humanitäres – oder vielleicht für Solar und Nachhaltigkeit? Und meinen Beratervertrag kriegst Du zum Sonderpreis, wenn Du mich zum Medienattaché ernennst!
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