Brandopfer entschädigt

Tazreen-Fabrik
Mehr als dreieinhalb Jahre nach dem Brand in einer Textilfabrik in Bangladesch mit 113 Toten sind Überlebende und Hinterbliebene entschädigt worden. Einige Firmen haben sich bis zum Schluss vor ihrer Verantwortung gedrückt.

Im Juni hätten alle ihre zugesprochene Entschädigungszahlung erhalten, teilte die "Kampagne für Saubere Kleidung" am Montag in Berlin mit. Ermöglicht habe dies eine Stiftung für die Opfer des Brands in der Tazreen-Fabrik, für die C&A und die in Hongkong ansässige Fung-Stiftung jeweils eine Million Dollar bereitgestellt hätten.

Der deutsche Discounter KiK habe wie Walmart und El Corte Ingles einen erheblich geringeren Betrag beigesteuert, erklärte die "Kampagne für Saubere Kleidung". Andere Unternehmen, die auch Kleidung von Tazreen herstellen ließen, hätten sich hingegen überhaupt nicht an der Entschädigung der Opfer beteiligt. Unter anderem werden hier das deutsche Unternehmen Karl Rieker, Edinburgh Woollen Mill und Disney genannt.

Ausgezahlter Betrag ist gering

"Es ist und bleibt erschütternd, dass die meisten Unternehmen, die Kleidung bei Tazreen herstellen ließen, sich keiner Verantwortung bewusst sind und keinen Beitrag zu den Entschädigungszahlungen leisten", sagte Kampagnen-Koordinatorin Laura Ceresna-Chaturvedi. "Dieser Fall verdeutlicht, dass dringend Haftungs- und Sorgfaltspflichten für Unternehmen gemäß der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte eingeführt werden müssen."

Durch die Stiftung seien umgerechnet knapp zwei Millionen Euro an 582 Familienangehörige der Toten und an 174 Arbeiterinnen, die seit dem Brand vom November 2012 bis heute an ihren Verletzungen leiden, ausgezahlt worden. Die Zahlungen seien gering, da sie auf Grundlage der sehr niedrigen Löhne berechnet worden seien. Sie sollen aber die Betroffenen vor absoluter Armut bewahren.

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