"Exxon macht mich wütend"

Bewegungsmelder
Fünf Fragen an Tine Langkamp, die Koordinatorin der Divestment-Kampagne "Fossil Free" in Deutschland.

Was treibt Sie an?
Die wachsende Klimabewegung – in Deutschland und weltweit. Tolle Menschen, die in Solidarität miteinander arbeiten, kreativ werden, mutig agieren, wieder andere inspirieren und meine Vision einer gerechteren Welt teilen. Mich berühren besonders Menschen, die sich noch nie zuvor engagiert haben und die dann mit uns gemeinsam starten. Zu meinen großen Vorbildern gehören Menschen, die schon Jahrzehnte dabei sind und sich Hoffnung und Optimismus bewahrt haben.

Was macht Sie wütend?
Menschen, die sich keine andere Welt vorstellen können – die von Alternativlosigkeit sprechen und damit jeden Wandel hin zu einer besseren Welt im Keim ersticken. Und Exxon. Denn der Ölkonzern weiß schon seit Jahrzehnten, dass sein CO2-intensives Geschäft den Klimawandel vorantreibt. Aber er bezahlt Klimaleugner dafür, das zu bestreiten. Und die aktuelle Debatte über geflüchtete Menschen und Migration. Auch da wird viel von Alternativlosigkeit gesprochen, darüber, dass wir die Flüchtlingszahlen reduzieren müssen. Aber müssen wir das wirklich? Können wir das überhaupt? Nein! Wir müssen die Fluchtursachen beheben, Waffenexporte stoppen und dazu beitragen, die Regionen zu befrieden und auch die Auswirkungen des Klimawandels abzufangen: Dürren und Überschwemmungen, die immer mehr Menschen zur Flucht treiben.

Wen würden Sie mit dem alternativen Nobelpreis auszeichnen?
Alle Menschen ohne bekannte Namen oder Gesicht, die in Bewegungen mit ihren kleinen und großen Taten zu einer kraftvollen Klimabewegung beitragen. Diejenigen, die angesichts der sogenannten „Flüchtlingskrise“ mit offenem Herzen helfen, ohne dabei die politische Dimension zu vergessen.

Mit wem würden Sie gerne einmal streiten?
Mit dem Chef von Frontex und auch mit den EU-Politikerinnen und -Politikern, die die Grenzen Europas immer noch höher ziehen und auch mit Waffengewalt verteidigen wollen.

Auf welches Projekt sind Sie besonders stolz?
Darauf, wie sich die Divestment-Kampagne in Deutschland in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Sie ist  inzwischen aus ihren Kinderschuhen herausgewachsen. Wir gehen immer größere und mutigere Schritte, um die Kohle-, Öl- und Gasindustrie zu bezwingen.

 

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erschienen in Ausgabe 5 / 2016: Religion: Vom Glauben und Zweifeln
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