„Komplizen des Klimawandels“

Investitionen in Kohle
Die Organisationen Oxfam und urgewald werfen deutschen Finanzkonzernen vor, in großem Stil den Kohlesektor auf den Philippinen zu fördern. Damit unterstützten sie den klimaschädlichsten aller Energieträger, kritisierten die Organisationen im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Paris.

Laut Recherchen von urgewald haben deutsche Kreditinstitute seit 2012 insgesamt 5,7 Milliarden Euro in Kohlefirmen investiert, die neue Kraftwerke oder Minen auf den Philippinen vorantreiben. Größter Investor sei die Deutsche Bank mit 4,5 Milliarden Euro gewesen, gefolgt vom Versicherer Allianz mit 961 Millionen Euro.

„Entgegen aller öffentlichen Bekenntnisse übernehmen die deutschen Finanzkonzerne keine Verantwortung für den Klimaschutz. Sie sind Komplizen des Klimawandels“, sagte Umweltexpertin Katrin Ganswindt bei einer Pressekonferenz in Berlin. urgewald rief die Finanzinstitutionen dazu auf, einen Kohle-Ausstiegsplan vorzulegen.  

59 neue Kohlekraftwerke geplant

Die Philippinen zählen zu den weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Dennoch planen Konzerne dort laut urgewald 59 neue Kohlekraftwerke sowie 87 neue Minen. Der Kohleanteil am Strom-Mix des Landes würde sich damit von 44 auf bis zu 80 Prozent erhöhen, kritisierte der Koordinator der philippinischen Bewegung für Klimagerechtigkeit, Gerry Arances.

Das Land habe ausreichend Potenzial für erneuerbare Energien wie Geothermie, Solar-, Wind- und Wasserkraft, ergänzte Melvin Purzuelo, Koordinator der Umweltschutzkoalition „The Green Forum“. Mit ihren Kohle-Investitionen blockierten die deutschen Investoren eine nachhaltige, erneuerbare Energieversorgung. (gka)

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