Es wurde beschlossen, über drei Vorschläge abzustimmen, um dem neuen Namen eine „basisdemokratische Legitimation“ zu verleihen. Zur Auswahl standen das bisherige Kürzel sowie die Neuschöpfungen „Respecta“ und „Vitalibra“. Inwiefern die Diskussion um die Namensänderung lanciert wurde, um von wesentlicheren Problemen rund um die Politik des Hilfswerks abzulenken – etwa von der Wahl des Nestlé-Direktors Roland Decorvet in den Stiftungsrat und dem damit eingeplanten wirtschaftsfreundlicheren Kurs –, bleibe einmal dahingestellt.
Das basisdemokratische Verdikt ist eindeutig ausgefallen: Von den über 10.000 abgegebenen Stimmen sprachen sich 80 Prozent für die Abkürzung HEKS aus. Das Resultat zeugt sowohl von einer tiefen, aber nicht unkritischen Verbundenheit der von der HEKS-Leitung wohl unterschätzten Basis mit dem Werk als auch von der Überzeugung dieser Basis, dass das HEKS nur als kirchliches Hilfswerk eine Zukunft hat. Das müssen sich nun all jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinter die Ohren schreiben, denen die Nähe zur Kirche ein Dorn im Auge ist und die sie als Hindernis für den öffentlichen Auftritt sehen.
Aber auch die Geschäftsleitung und der Stiftungsrat werden sich umorientieren müssen. Gefragt sind neben nachhaltiger Projektarbeit nicht mehr wohlgefällige PR-Auftritte und Wachstum um jeden Preis, sondern ein auf christlich-ethischen Wertvorstellungen gründendes entwicklungspolitisches Engagement, das von sich hören macht – und mitunter auch unbequem ist.