(6.3.2015) Schweizer NGOs kritisieren die Präsenz von Syngenta bei der Weltausstellung in Mailand. Der Agrochemiekonzern beteiligt sich als Hauptsponsor am Auftritt der Stadt Basel, die neben Zürich und Genf mit eigenen Ausstellungen und Veranstaltungen bei der Expo 2015 präsent sein wird.
Basel zeigt von Anfang Mai bis Mitte Juni Entwicklungen von Weltbedeutung, die in der Stadt am Rhein ihren Anfang genommen haben: Thema ist auch die Forschung von Gustav von Bunge, einem Pionier der Lebensmittelanalyse. Syngenta präsentiert Herausforderungen der weltweiten Landwirtschaft im Zusammenhang mit der Welternährung.
Die NGOs sprechen von einer „unheiligen Allianz“. Der Konzern könne bei der Ausstellung mit dem Motto „Den Planeten ernähren“ seine Strategie zur Welternährung unwidersprochen darlegen. Denn Organisationen der biologischen Landwirtschaft werden erst im August in Mailand präsent sein.
Der vom Basler Stadtpräsidenten versprochene „kritische Dialog“ mit Syngenta finde so nicht statt. „Das ist inakzeptabel“, heisst es in dem von MultiWatch, Alliance Sud, Brot für alle, Swissaid, dem Blauen-Institut und dem Verein Urban Agriculture Basel unterzeichneten Schreiben.
Der Widerstand gegen Syngenta und die auf hohem Einsatz fossiler Energie und Agrarchemie beruhenden Landwirtschaft sei weltweit riesig, so Roman Künzler von MultiWatch. „Wir fordern, dass auch die Basler Regierung das Menschenrecht auf Nahrung über Konzerninteressen stellt.“ Als Reaktion organisiert die NGO in Basel Ende April eine internationale Konferenz zum Thema Agrarbusiness à la Syngenta. (kam)
Neuen Kommentar hinzufügen