Man kann es nur neidvoll anerkennen: Wenn es wirklich brenzlig wird, sind die Amerikaner stets zur Stelle. Siehe Irak: Während hierzulande noch lamentiert wird, lässt Obama dort längst Menschenleben retten. Auch an der Klimafront werden im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nun schwere Geschütze aufgefahren. Es ist ja auch höchste Eisenbahn, die Katastrophe ist kaum noch abzuwenden, wie nun auch die Amerikaner erkannt haben.
Jahrelang haben sich Klimaforscher und prominente Umweltschützer wie Al Gore am amerikanischen Volk die Zähne ausgebissen: Ihre unbequeme Wahrheit wollte einfach niemand hören. Dazu musste erst die NHL den Klimaschutz für sich entdecken: die Nordamerikanische Eishockey-Profiliga. Die hat dem Klimawandel den Kampf angesagt, weil ihre Sportart wie keine andere von der Erderwärmung bedroht ist. Für das Kunsteis in den gekühlten Stadien braucht es Frischwasser – und das wird in den trockenen Südstaaten immer knapper. Noch härter aber trifft es die bedrohte Spezies des jungen Eishockeyspielers. Sein natürlicher Lebensraum sind die gefrorenem Weiher und Seen Nordamerikas. Dort findet er sich selbst im tiefsten Winter immer öfter auf einer dünnen und brüchigen Eisschicht wieder.
Weil künftig der Nachwuchs fehlen wird, packen die Clubs nun beherzt zu: Vorweg gehen die Washington Capitals, die schon seit Jahren für umweltfreundlichen Atomstrom werben. Andere Vereine setzen auf radikale Sofortmaßnahmen und animieren die Fans zum Mülltrennen. Das wichtigste aber: Es wird wieder über das Klima geredet. Man kann nur hoffen, dass die Anstrengungen bald die gewünschte Wirkung zeigen. Es gibt schließlich nichts uncooleres, als erwachsenen Männern beim Rollhockey zuschauen zu müssen.
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