(07.08.2014) Die Ebola-Epidemie in Westafrika hat auch Folgen für die Arbeit von deutschen Entwicklungswerken. Ende Juli musste die Christoffel-Blindenmission (CBM) einen Augenarzt aus Sierra Leone zurückholen. Die Ansteckungsgefahr war zu hoch.
Solche Entscheidungen machen die ungleich besseren Gesundheitschancen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus den reichen Ländern deutlich. Sie kollidieren aber oft auch mit deren Pflichtbewusstsein: Lieber würden sie bleiben, um den Kollegen vor Ort zu helfen, sagt Marion Muhalia, stellvertretende Pressesprecherin bei der CBM.
Ob jemand zurückgeholt wird oder nicht, entscheidet die Entsendeorganisation, die für ihre Mitarbeiter verantwortlich ist. Das Deutsche Institut für Ärztliche Mission (Difäm), das Hilfs- und Missionswerke in medizinischen Fragen berät, warnt bereits seit einiger Zeit dringend vor Reisen in die von Ebola betroffenen Staaten Westafrikas. „Wer sich dort ansteckt, kommt nicht mehr raus“, sagt Gisela Schneider, Direktorin des Difäm. Infizierte könnten nicht damit rechnen, wie die beiden an Ebola erkrankten US-Amerikaner ausgeflogen zu werden.
Ebola ist in den Hilfswerken zudem in Hinblick auf die Partner ein drängendes Thema. Misereor unterstützt mehrere Gesundheitsprojekte in Liberia. „Von unseren Partnern hören wir, dass die Regierung mit der Epidemie stark überfordert ist“, sagt Maria Klatte, Leiterin der Abteilung Afrika und Naher Osten bei Misereor.
Aus einem katholischen Krankenhaus in Monrovia hätten sie außerdem gehört, dass Hygienematerial knapp werde. „Da werden wir finanziell helfen müssen.“ Insgesamt seien die Partner sehr unsicher im Umgang mit Ebola. Deswegen sei neben materieller Hilfe Aufklärung jetzt besonders wichtig. (kb)
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