(30.07.2014) Das katholische Hilfswerk Misereor hat dazu aufgerufen, Flüchtlinge besser zu unterstützen. „Europa und insbesondere Deutschland sind in der Lage, mehr zu tun“, sagte Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel in Bonn.
„Wir haben weitaus mehr Möglichkeiten als die armen Länder, in denen global betrachtet 80 Prozent aller Vertriebenen Zuflucht finden“, betonte Spiegel bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2013. „Wir sind davon überzeugt, dass Deutschland 100.000 Flüchtlinge aufnehmen kann.“
Angesichts der Gewalt in Syrien, in Gaza und im Irak rief Spiegel zu Spenden für die Notleidenden auf. Insgesamt habe Misereor seit 2012 drei Millionen Euro für die Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt. Mehr Geld sei dringend nötig, um die Hilfe auszuweiten. Zu den Angeboten zählen unter anderem Unterricht für Flüchtlingskinder und die Betreuung traumatisierter Menschen.
Deutschland tut zu wenig beim Klimaschutz
Mit Blick auf die anstehenden UN-Klimakonferenzen in Lima und Paris forderte Spiegel die Weltgemeinschaft auf, ein „kraftvolles Signal zur wirkungsvollen Begrenzung der globalen Erwärmung zu setzen“. Deutschland leiste nicht genug. Der Wille zum Klimaschutz verschwinde „allzu oft in den Dringlichkeiten des politischen Alltags“.
Spiegel kritisierte, die Energiewende sei derzeit „nur eine Stromwende“, in der die Kernenergie durch den klimaschädlichen Energieträger Braunkohle ersetzt werde. Das sei kontraproduktiv für den nationalen Klimaschutz und für die internationale Klimapolitik, die dringend Vorreiter brauche.
Das katholische Hilfswerk hat im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von 179,3 Millionen Euro verzeichnet, im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 3,4 Millionen Euro. Die Spenden und Kollekten haben sich gegenüber 2012 um 3,9 Millionen Euro auf 54,3 Millionen verringert, die öffentlichen Mittel stiegen um 1,3 Millionen Euro auf 115,1 Millionen Euro. Misereor hat 2013 insgesamt 1342 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika neu bewilligt. (gka)
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