(07.05.2014) Die gute Nachricht: Die Müttersterblichkeit sinkt. Die schlechte: Im vergangenen Jahr starben weltweit laut WHO noch immer rund 289.000 Frauen während der Schwangerschaft oder der Geburt. Besonders hoch ist das Risiko im Tschad und in Somalia.
In Afrika südlich der Sahara liege das Risiko für ein 15-jähriges Mädchen, vor oder kurz nach der Niederkunft zu sterben, bei etwa 1 zu 40, heißt es in einem aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Bei einem gleichaltrigen Mädchen in Europa liege das Risiko bei 1 zu 3300.
Weltweit sei die Müttersterblichkeit zwischen 1990 und 2013 um 45 Prozent von 523.000 auf 289.000 Fällen zurückgegangen. Ein Drittel der Todesfälle entfielen auf zwei Länder: Indien (50.000) und Nigeria (40.000).
Elf Länder mit sehr hohen Raten hätten das Millenniumsziel, nach dem die Müttersterblichkeit bis 2015 um drei Viertel gesenkt werden soll, bereits erreicht, heißt es weiter. Dazu zählen Kambodscha, Eritrea, Nepal und Ruanda. Viele Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen würden jedoch voraussichtlich scheitern.
Zwar habe sich in den vergangenen 20 Jahren viel verbessert, doch die Fortschritte bei der Verhinderung von Teenagerschwangerschaften, Abtreibungen und Geschlechtskrankheiten seien zu gering. Vor allem in armen Ländern gebe es erhebliche Lücken bei der Sexualerziehung.
Laut einer weiteren WHO-Studie haben sich die Todesursachen auffällig verändert. Die meisten Schwangeren sterben (28 Prozent) aufgrund von Vorerkrankungen wie Diabetes, Aids oder Malaria oder weil sie fettleibig sind.
Dies zeige, wie nötig eine kontinuierliche Betreuung der werdenden Mütter im Rahmen von integrierten Gesundheitssystemen ist, erklärte die Mitautorin der Studie, Marleen Temmerman. Weitere Ursachen sind schwere Blutungen vor allem während und nach der Geburt (27 Prozent), Bluthochdruck (14 Prozent) und Infektionen (11 Prozent). (gka)
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