Kirchen: Hilfe für die Zeit nach dem Krieg in Syrien

Zwei Kirchen in Syrien und im Libanon werden Anfang 2014 eine Schule für 30 Flüchtlingskinder im sogenannten Tal der Christen aufmachen. Unterstützt werden sie dabei von der internationalen Gemeinschaft der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS). Neben vielen kirchlichen Nothilfeprojekten ist es eines der wenigen längerfristig angelegten. Die Bilanz nach bald drei Jahren Bürgerkrieg in Syrien ist verheerend: Nach UN-Angaben haben bisher mehr als 100.000 Menschen ihr Leben verloren. Rund 2,6 Millionen Syrer sind aus ihrem Land geflohen, die allermeisten in die Nachbarländer Libanon, Türkei, Jordanien und Irak. Mehr als vier Millionen sind innerhalb Syriens auf der Flucht. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) geht davon aus, dass sieben Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.

Anfang 2014 wollen die Evangelische Kirche in Syrien und die Nationale Evangelische Kirche in Beirut (NECB) ein Projekt für Flüchtlingskinder starten. In Kafroun, einem Ort im sogenannten Tal der Christen westlich von Homs, haben sie ein leer stehendes Hotel gemietet, um dort eine Vorschule für 30 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren einzurichten. Neben Betreuung und Unterricht sollen die Kinder auch eine warme Mahlzeit bekommen. Das Tal der Christen ist von den Kampfhandlungen bisher verschont geblieben.

Eine Schule, offen für Menschen aller Religionen

Die beiden evangelischen Kirchen im Libanon und in Syrien gehören zu den kleinsten Kirchen in beiden Ländern. Auch die größeren Kirchen engagieren sich nach Kräften in der Flüchtlingshilfe. Die Vorschule im Tal der Christen gehört aber zu den wenigen Hilfsprojekten in Syrien, die auf mehrere Jahre angelegt sind. Die Initiatoren gehen davon aus, dass der Krieg noch lange dauern wird. Umso wichtiger sei es, dass Flüchtlingskinder trotz allem Chaos weiter lernen können, sagt Habib Badr, der Leitende Pfarrer der NECB und Mitinitiator des Projektes.

„Wir wollen etwas tun, damit die Menschen in Syrien bleiben können“, sagt Badr. Die Schule sei offen für Menschen aller Religionen. „Nichts wäre jetzt schlimmer, als in dieser Situation Volksgruppen oder Religionen gegeneinander auszuspielen“, sagt Badr.

Die internationale Gemeinschaft der Evangelischen Mission in Solidarität fördert das Schulprojekt. „Wir erwarten von allen unseren 28 Mitgliedern in Asien, Afrika und Europa Unterstützung für die Menschen in Syrien“, sagt Jürgen Reichel, Generalsekretär der EMS. Konkrete Spendenzusagen lägen bereits von den evangelischen Kirchen in Württemberg, Baden, Hessen und der Pfalz, der Herrnhuter Brüdergemeine sowie aus Ghana, Indonesien, Japan und Korea vor.

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erschienen in Ausgabe 2 / 2014: Neue Helden der Arbeit
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