Aufgrund einer neuen Studie zum Bergbau in Peru appelliert Misereor an die neue Bundesregierung, ein bereits ausgehandeltes Rohstoffabkommen mit dem lateinamerikanischen Land nicht zu unterzeichnen. Die Studie belegt systematische und gravierende Umweltzerstörungen und Menschenrechtverletzungen im peruanischen Bergbau. „Bevor die neue Bundesregierung die Partnerschaft unterzeichnet, sollte sie um der Betroffenen willen die menschenrechtlichen Folgen überdenken und sorgsam untersuchen“, sagt Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel und fordert eine parlamentarische und öffentliche Debatte in beiden Ländern.
Laut der Studie werden im Umfeld großer Bergbauprojekte Bauern und Dorfgemeinschaften ohne angemessene Konsultation und Entschädigung von ihrem Land verdrängt. Wasser, Böden und Luft werden mit Schwermetallen verseucht. „Unsere Partner, die sich gegen solches Unrecht wehren, werden immer wieder diffamiert, kriminalisiert und gewalttätig angegriffen“, sagt Spiegel. Mit der Rohstoffpartnerschaft soll deutschen Unternehmen der Zugang zu peruanischen Rohstoffen erleichtert werden. Die deutschen Rohstoffimporte aus Peru haben im vergangenen Jahrzehnt um das Fünfundzwanzigfache zugenommen. Ein Viertel der Kupferimporte kommt aus Peru, mehr als aus jedem anderen Land. Auch Gold, Zink und Molybdän werden aus Peru nach Deutschland eingeführt. (kb)
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